Checkliste ergonomischer Arbeitsplatz: Gesundes Arbeiten im Büro

Checkliste ergonomischer Arbeitsplatz nutzen 💺 Richtige Sitzhaltung ✓ Bildschirmposition ✓ Beleuchtung ✓ Gesundheit am Arbeitsplatz fördern!

Inhaltsverzeichnis

Wie lässt sich ein Arbeitsplatz nach ergonomischen Kriterien optimal gestalten?

Die optimale Gestaltung eines ergonomischen Arbeitsplatzes basiert auf der systematischen Anpassung der Arbeitsmittel und der Arbeitsumgebung an die individuellen Bedürfnisse der nutzenden Person. Dies umfasst die korrekte Einstellung von Bürostuhl und Schreibtisch, die Positionierung von Bildschirm sowie Eingabegeräten und die Optimierung von Umgebungsfaktoren wie Beleuchtung und Raumklima.

Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist fundamental für die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen, die einen erheblichen Teil der krankheitsbedingten Fehltage ausmachen. Statistiken zeigen, dass rund ein Viertel aller Fehlzeiten auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen sind, welche oft durch eine suboptimale Arbeitsplatzgestaltung begünstigt werden [Statistisches Bundesamt, zitiert von Maidesite]. Die Investition in Ergonomie ist somit eine direkte Investition in die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeitenden. Weil durch eine ergonomische Gestaltung körperliche Belastungen minimiert werden, sinkt das Risiko für chronische Beschwerden wie Rücken- oder Nackenschmerzen. Dies führt nicht nur zu einer Reduzierung von Krankheitsausfällen, sondern steigert auch nachweislich die Konzentration und das allgemeine Wohlbefinden der Angestellten.

Die Umsetzung erfordert eine ganzheitliche Betrachtung, die über die reine Anschaffung von ergonomischem Mobiliar hinausgeht. Sie schließt organisatorische Maßnahmen wie regelmäßige Bewegungspausen und Schulungen der Mitarbeitenden mit ein. Ein strukturierter Ansatz, der auf einer Checkliste basiert, hilft dabei, alle relevanten Aspekte systematisch zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Arbeitsbedingungen den gesetzlichen Vorgaben und gesundheitlichen Empfehlungen entsprechen. Die Anpassung an die individuellen körperlichen Voraussetzungen der Mitarbeitenden ist dabei ein zentraler Erfolgsfaktor [Arbeitswissenschaft.net].

Worauf ist bei der Auswahl und Einstellung des Bürostuhls zu achten?

Bei der Auswahl und Einstellung eines Bürostuhls sind dynamisches Sitzen, eine verstellbare Lordosenstütze zur Unterstützung der Lendenwirbelsäule sowie anpassbare Armlehnen und Sitztiefe entscheidend. Der Stuhl muss individuelle Körpermaße berücksichtigen, um eine gesunde und gleichzeitig aktive Sitzhaltung über den gesamten Arbeitstag zu ermöglichen.

Ein ergonomischer Bürostuhl bildet die Grundlage für gesundes Arbeiten im Sitzen. Die Sitzhöhe ist dann korrekt eingestellt, wenn die Füße flach auf dem Boden stehen und zwischen Ober- und Unterschenkel ein Winkel von etwa 90 Grad entsteht. Diese Position fördert eine stabile Haltung und eine gute Durchblutung der Beine. Die Sitztiefe sollte so gewählt werden, dass zwischen der Kniekehle und der Vorderkante der Sitzfläche etwa eine Handbreit Platz bleibt. Weil dies den Druck auf die Unterseite der Oberschenkel reduziert, wird eine ungestörte Blutzirkulation sichergestellt. Eine Synchronmechanik, die die Neigung von Sitzfläche und Rückenlehne koppelt, unterstützt das dynamische Sitzen, bei dem häufige Haltungswechsel aktiv gefördert werden, um die Bandscheiben zu entlasten und die Rückenmuskulatur zu aktivieren.

Die Rückenlehne sollte den Rücken in seiner natürlichen S-Form unterstützen. Eine höhenverstellbare Lordosenstütze ist hierbei essenziell, da sie gezielt den unteren Rückenbereich stützt und einem Rundrücken vorbeugt. Die Armlehnen müssen in Höhe und Breite verstellbar sein, sodass die Schultern bei aufliegenden Unterarmen entspannt bleiben. Dies verhindert effektiv Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich. Laut einer BAuA-Studie gaben 51 % der Befragten Schmerzen in diesem Bereich an, was die Bedeutung korrekt eingestellter Armlehnen unterstreicht [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, zitiert von Maidesite].

Welche Rolle spielen Schreibtischhöhe und Arbeitsfläche für die Ergonomie?

Die Höhe des Schreibtisches und die Größe der Arbeitsfläche sind zentral für eine ergonomische Haltung und einen organisierten Arbeitsablauf. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ermöglicht den Wechsel zwischen Sitzen und Stehen, während eine ausreichend große Fläche eine korrekte Anordnung aller Arbeitsmittel ohne Zwangshaltungen erlaubt.

Die ideale Schreibtischhöhe orientiert sich an der Körpergröße und der Sitzhöhe des Nutzenden. Wenn die Unterarme im Sitzen locker auf der Tischplatte aufliegen, sollte zwischen Ober- und Unterarm ebenfalls ein Winkel von etwa 90 Grad bestehen. Dies entlastet die Schulter- und Nackenmuskulatur. Höhenverstellbare Schreibtische bieten den entscheidenden Vorteil, dass sie den regelmäßigen Wechsel zwischen sitzender und stehender Tätigkeit ermöglichen. Dieser Haltungswechsel aktiviert das Herz-Kreislauf-System, verbessert die Durchblutung und beugt den negativen Folgen langen Sitzens vor. Es wird empfohlen, etwa 60% der Arbeitszeit im Sitzen, 30% im Stehen und 10% in Bewegung zu verbringen.

Die Arbeitsfläche muss genügend Platz bieten, um Bildschirm, Tastatur, Maus und weitere Arbeitsunterlagen übersichtlich und in Reichweite anordnen zu können. Eine Tiefe von mindestens 80 cm und eine Breite von mindestens 160 cm sind hierfür gängige Empfehlungen. Eine unzureichende Fläche führt oft zu verdrehten oder anderweitig ungesunden Körperhaltungen, um an benötigte Materialien zu gelangen. Laut einer Studie leiden über 80 % der Büroangestellten in Deutschland unter arbeitsbedingten Beschwerden, die oft durch solche ungünstigen Haltungen verstärkt werden [Maidesite]. Eine großzügige und gut organisierte Arbeitsfläche ist somit ein einfacher, aber wirkungsvoller Baustein zur Gesundheitsförderung.

Wie müssen Bildschirm, Tastatur und Maus positioniert werden?

Bildschirm, Tastatur und Maus müssen so positioniert sein, dass eine neutrale und entspannte Körperhaltung gefördert wird. Der Bildschirm sollte direkt vor dem Nutzer stehen, mit der obersten Zeile auf oder unter Augenhöhe, während Tastatur und Maus eine gerade Handgelenksposition ermöglichen.

Eine falsche Anordnung dieser zentralen Arbeitsmittel ist eine Hauptursache für Verspannungen, Kopfschmerzen und das sogenannte Repetitive-Strain-Injury-Syndrom (RSI). Um dies zu vermeiden, sollten präzise Richtlinien befolgt werden. Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Einstellungskriterien zusammen und erklärt deren ergonomische Begründung, um eine direkte und verständliche Anleitung zu bieten.

Arbeitsmittel Ergonomische Anforderung Begründung (Weil-Dann-Logik)
Bildschirm Der Sehabstand sollte 50-80 cm betragen. Die oberste anzeigbare Zeile befindet sich auf oder leicht unterhalb der horizontalen Sehachse. Der Bildschirm ist neigbar und reflexionsarm. Weil ein ausreichender Abstand und die richtige Höhe den Nacken entlasten, werden Zwangshaltungen des Kopfes und damit verbundene Verspannungen vermieden. Eine reflexionsarme Oberfläche reduziert die Augenbelastung.
Tastatur Die Tastatur sollte etwa 10-15 cm von der Tischkante entfernt platziert werden, sodass die Handballen davor abgelegt werden können. Die Hände und Unterarme bilden eine gerade Linie. Weil dadurch die Handgelenke nicht abgeknickt werden, wird das Risiko für Sehnenscheidenentzündungen und Karpaltunnelsyndrome signifikant reduziert.
Maus Die Maus wird nah neben der Tastatur positioniert. Die Größe und Form der Maus sollten zur Hand des Nutzenden passen (ergonomische Maus). Weil eine Position nahe am Körper weite Greifbewegungen des Arms verhindert, wird die Schultermuskulatur entlastet. Eine passende Mausform unterstützt eine neutrale Handhaltung.

Warum sind Beleuchtung und Raumklima entscheidende ergonomische Faktoren?

Eine adäquate Beleuchtung und ein angenehmes Raumklima sind entscheidend, da sie die visuelle Wahrnehmung und die Konzentrationsfähigkeit direkt beeinflussen. Sie tragen maßgeblich zur Vermeidung von Ermüdung, Kopfschmerzen und Augenbelastung bei und schaffen so eine leistungsfördernde und gesunde Arbeitsumgebung.

Die Beleuchtung am Arbeitsplatz sollte eine Kombination aus Tageslicht und künstlicher Beleuchtung sein. Die Beleuchtungsstärke sollte mindestens 500 Lux betragen. Wichtig ist, dass die Beleuchtung blend- und flimmerfrei ist und keine störenden Reflexionen auf dem Bildschirm verursacht. Der Schreibtisch sollte idealerweise seitlich zum Fenster stehen, damit das Tageslicht von der Seite einfällt und nicht von vorne oder hinten blendet. Da eine unzureichende oder schlecht ausgerichtete Beleuchtung die Augen zu ständiger Anpassungsleistung zwingt, führt dies schnell zu visueller Ermüdung und Konzentrationsschwäche. Eine gute Beleuchtung ist somit eine Grundvoraussetzung für produktives Arbeiten.

Das Raumklima wird durch Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität bestimmt. Eine Raumtemperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent gelten als optimal. Regelmäßiges Lüften sorgt für ausreichend Sauerstoff und reduziert die Konzentration von Schadstoffen und CO2 in der Raumluft. Wenn das Raumklima nicht stimmt, kann dies zu trockenen Schleimhäuten, erhöhter Anfälligkeit für Infekte und allgemeinem Unbehagen führen, was die Leistungsfähigkeit mindert. Die ergonomische Gestaltung der Arbeitsumgebung ist ein zentraler Punkt in Checklisten zur Bewertung von Arbeitsplätzen [Organisationsmanagement Mittelstand e.V.].

Welche organisatorischen Maßnahmen unterstützen die Ergonomie am Arbeitsplatz nachhaltig?

Nachhaltige Ergonomie wird durch organisatorische Maßnahmen wie regelmäßige Bewegungspausen, die Bereitstellung von Informationen, Mitarbeiterunterweisungen und die Etablierung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses unterstützt. Diese Maßnahmen verankern ergonomisches Verhalten fest in der Unternehmenskultur und sichern den langfristigen Erfolg.

Die beste ergonomische Ausstattung nützt wenig, wenn sie nicht korrekt genutzt wird oder statisches Verhalten fortbesteht. Daher ist es entscheidend, organisatorische Rahmenbedingungen zu schaffen, die Bewegung und gesundheitsbewusstes Verhalten fördern. Dazu gehören:

  • Bewegungspausen: Mitarbeitende sollten ermutigt werden, ihre Sitzphasen regelmäßig durch kurze Pausen zu unterbrechen. Der Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen entlastet den Körper einseitig beanspruchte Muskelgruppen.
  • Mitarbeiterunterweisung: Regelmäßige Schulungen zur korrekten Einstellung der Arbeitsmittel und zur Bedeutung von Ergonomie schaffen Bewusstsein und Kompetenz. Wenn Mitarbeitende verstehen, warum eine bestimmte Einstellung wichtig ist, setzen sie diese konsequenter um.
  • Ergonomie-Audits: Die regelmäßige Überprüfung der Arbeitsplätze, beispielsweise durch interne Ergonomie-Beauftragte oder externe Fachleute, hilft, Mängel zu identifizieren und zu beheben. Dieser Prozess sollte als kontinuierlicher Verbesserungsprozess verstanden werden [fenyx-office.com].
  • Software-Ergonomie: Auch die verwendete Software muss ergonomischen Kriterien genügen. Eine intuitive, aufgabenangemessene und fehlerrobuste Gestaltung von Benutzeroberflächen reduziert die kognitive Belastung und beugt Stress vor.

Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl die Verhaltens- als auch die Verhältnisprävention berücksichtigt, ist der Schlüssel zum Erfolg. Im Homeoffice ist die Unterstützung durch den Arbeitgeber besonders wichtig, da hier oft ergonomische Mängel bestehen. Eine Umfrage zeigte, dass 79 % der im Homeoffice Tätigen keine Unterstützung bei der ergonomischen Einrichtung erhielten [Arbeit & Gesundheit].

Häufige Fragen zur Checkliste für den ergonomischen Arbeitsplatz

Was sind die häufigsten Folgen eines unergonomischen Arbeitsplatzes?

Die häufigsten Folgen sind chronische Schmerzen im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich, Kopfschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen (RSI-Syndrom) und Augenbeschwerden. Langfristig können daraus ernsthafte Muskel-Skelett-Erkrankungen resultieren, die zu längeren Arbeitsausfällen führen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Wie oft sollte die Ergonomie am Arbeitsplatz überprüft werden?

Die Ergonomie sollte bei jeder Neueinrichtung, bei Personalwechsel oder bei auftretenden Beschwerden sofort überprüft werden. Darüber hinaus wird eine regelmäßige, präventive Überprüfung mindestens einmal jährlich empfohlen, um sicherzustellen, dass alle Einstellungen noch korrekt sind und sich keine negativen Gewohnheiten eingeschlichen haben.

Muss der Arbeitgeber die Kosten für einen ergonomischen Arbeitsplatz im Homeoffice tragen?

Ja, der Arbeitgeber ist im Rahmen seiner Fürsorgepflicht und der Gefährdungsbeurteilung auch für die ergonomische Ausstattung des Telearbeitsplatzes bzw. des mobilen Arbeitsplatzes verantwortlich. Er muss die notwendigen Arbeitsmittel bereitstellen oder die Kosten dafür übernehmen, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen.

Quellenverzeichnis

  1. Maidesite. (o. D.). Statistiken: Wie viele Deutsche leiden unter Bürokrankheiten?. Maidesite Blog. https://www.maidesite.de/blogs/maidesite-blog/statistiken-wie-viele-deutsche-leiden-unter-buerokrankheiten
  2. Organisationsmanagement Mittelstand e.V. (o. D.). Ergonomie bei der Arbeitsgestaltung – eine Checkliste. https://www.om-maf.de/fileadmin/OM/Praxisimpulse_Arbeitsforschung/Beratende/017_Beratende_Checkliste_Ergonomie.pdf
  3. Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa). (o. D.). ifaa-Checkliste Ergonomie. https://www.arbeitswissenschaft.net/fileadmin/Downloads/Angebote_und_Produkte/Publikationen/ifaa_BA_240_Checkliste_Ergonomie.pdf
  4. Fenyx Office. (o. D.). Checkliste ergonomischer Arbeitsplatz. https://www.fenyx-office.com/ratgeber/checkliste-ergonomischer-arbeitsplatz
  5. Arbeit & Gesundheit. (2022). Ergonomie im Homeoffice: Ergebnisse unserer Umfrage. https://aug.dguv.de/gesundheitsschutz/ergonomie-im-homeoffice-umfrage/
  6. Arbeitswissenschaft.net. (o. D.). ALF_CHE_Checkliste Ergonomie. https://www.arbeitswissenschaft.net/angebote-produkte/checklistenhandlungshilfen/alf-che-checkliste-ergonomie

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