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⚙️ Moderne Bürostuhl Mechanik verstehen ✓ Funktionen ✓ Einstellung ✓ Wartung ✓ Hier lernen!
Die Bürostuhl-Mechanik ist das Herzstück eines ergonomischen Sitzmöbels und bezeichnet das technische System, das die Bewegung von Sitzfläche und Rückenlehne steuert. Ihre Funktion ist entscheidend für die Gesundheit, da sie dynamisches Sitzen ermöglicht. Dies bedeutet, dass der Stuhl die natürlichen Bewegungen des Körpers unterstützt, statt eine starre Haltung zu erzwingen. Eine hochwertige Mechanik fördert die Durchblutung, entlastet die Bandscheiben und beugt Muskelverspannungen sowie chronischen Rückenschmerzen vor. Sie ist somit der wichtigste Faktor für ergonomisches Arbeiten im Büro.
Die Auswahl der richtigen Mechanik hängt stark von der täglichen Nutzungsdauer und den individuellen Bedürfnissen der sitzenden Person ab. Während einfache Systeme für kurze Sitzphasen ausreichen können, erfordern ganztägige Bürotätigkeiten fortschrittliche Lösungen wie die Synchron- oder 3D-Mechanik. Forschungen belegen, dass eine bewegungsfördernde Mechanik nicht nur physischen Beschwerden vorbeugt, sondern auch die Konzentration und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann. Weil der menschliche Körper nicht für langes, statisches Verharren ausgelegt ist, kompensiert eine gute Mechanik den Bewegungsmangel am Arbeitsplatz, indem sie permanente Haltungswechsel anregt und so die Muskulatur aktiv hält.
Die grundlegendsten Typen sind die einfache Wippmechanik und die fortschrittlichere Synchronmechanik. Während die Wippmechanik die Rückenlehne und Sitzfläche in einem starren Winkel gemeinsam nach hinten kippt, sorgt die Synchronmechanik für eine gekoppelte, aber ergonomisch sinnvollere Bewegung, bei der sich die Sitzfläche weniger stark neigt als die Rückenlehne. Dies fördert eine gesündere Körperhaltung.
Die Wippmechanik ist oft in preisgünstigeren Stühlen oder Konferenzstühlen zu finden. Bei dieser Mechanik bleibt der Winkel zwischen Sitzfläche und Rückenlehne konstant. Wenn sich die Nutzerin oder der Nutzer zurücklehnt, heben die Füße leicht vom Boden ab, was den Blutkreislauf in den Beinen beeinträchtigen kann. Aus diesem Grund ist sie laut Praxisstudien eher für eine kurze Nutzungsdauer von wenigen Stunden pro Tag geeignet. [ratgeber.bueromoebel-experte.de]
Die Synchronmechanik gilt hingegen als ergonomischer Standard für vollwertige Büroarbeitsplätze. Sie koppelt die Neigung der Rückenlehne mit der Neigung der Sitzfläche in einem physiologisch günstigen Verhältnis, typischerweise 3:1 oder 2:1. Wenn sich die Rückenlehne beispielsweise um 15 Grad nach hinten neigt, senkt sich die Sitzfläche nur um 5 Grad ab. Diese Bewegung öffnet den Sitzwinkel, streckt den Körper, fördert die Durchblutung und entlastet die Bandscheiben. Der ständige Kontakt zwischen Rücken und Lehne bleibt erhalten, was den Lendenwirbelbereich kontinuierlich stützt und dynamisches Sitzen aktiv fördert. [lento.de]
Moderne 3D-Mechaniken erweitern die zweidimensionale Bewegung klassischer Systeme (vor und zurück) um eine dritte Dimension: die freie Beweglichkeit zur Seite und eine sanfte Rotation des Beckens. Diese Systeme fördern die natürliche Mobilität der Wirbelsäule noch umfassender, aktivieren die seitliche Rumpfmuskulatur und beugen einseitigen Belastungen vor, was sie klassischen Mechaniken überlegen macht.
Während eine Synchronmechanik bereits einen wesentlichen Beitrag zum dynamischen Sitzen leistet, limitiert sie die Bewegung auf eine einzige Achse. Die menschliche Wirbelsäule ist jedoch für Bewegungen in alle Richtungen ausgelegt. Hier setzen 3D-Mechaniken an, die oft auch als "Body-Balance"- oder "Free-Float"-Systeme bezeichnet werden. Sie verfügen über ein flexibles Gelenk unter der Sitzfläche, das minimale Gewichtsverlagerungen aufnimmt und in sanfte Bewegungen umsetzt. Dadurch wird das Becken mobil gehalten, was wiederum die Bandscheiben besser mit Nährstoffen versorgt und die Tiefenmuskulatur des Rückens stimuliert.
Forschungsprojekte, wie jenes der ZHAW School of Engineering, belegen durch 3D-Bewegungsanalysen, dass eine dynamische Sitzfläche die Rückenmuskulatur signifikant entlasten kann. [ZHAW School of Engineering] Diese Art von Mechanik ist besonders für Personen empfehlenswert, die mehr als 8 Stunden täglich sitzen, da sie Ermüdungserscheinungen reduziert und die Konzentrationsfähigkeit durch permanente, unbewusste Bewegungsanreize unterstützt. Wenn der Körper permanent in Mikrobewegungen gehalten wird, dann werden starre Haltungen und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme effektiv vermieden.
Die korrekte Einstellung der Mechanik auf das Körpergewicht erfolgt über die Justierung des Gegendrucks der Rückenlehne. Dieser wird meist über einen seitlichen oder unteren Drehknopf reguliert, bis die Lehne beim entspannten Zurücklehnen sanft nachgibt, den Körper aber gleichzeitig stützt, ohne dass er nach hinten fällt oder aktiv nach vorne gedrückt wird.
Eine präzise Einstellung ist entscheidend, damit die dynamische Funktion des Stuhls überhaupt genutzt wird. Eine zu schwache Einstellung führt dazu, dass man bei jeder Bewegung abrupt nach hinten kippt, während ein zu starker Gegendruck die Lehne starr macht und dynamisches Sitzen verhindert. Der Einstellprozess lässt sich in folgenden Schritten durchführen:
Forschungen der ETH Zürich unterstreichen, dass die Förderung von Bewegungsfreiheit und dynamischem Sitzen zentral für die Gesunderhaltung ist. Eine korrekt eingestellte Mechanik ist die Grundvoraussetzung dafür, dass der Stuhl diese Funktion erfüllen kann. [Vitra / ETH Zürich]
Die europäische Norm DIN EN 1335 definiert sicherheitstechnische und ergonomische Mindestanforderungen an Bürodrehstühle für den professionellen Einsatz. Sie stellt sicher, dass ein Stuhl für einen Großteil der europäischen Bevölkerung (Personen zwischen 151 cm und 192 cm Körpergröße) sicher und funktionell nutzbar ist. Die Norm ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Arbeitgeber*innen und Einkäufer*innen.
Die Norm ist in mehrere Teile gegliedert und legt konkrete Anforderungen an Maße, Verstellbereiche und Belastbarkeit fest. Ein Stuhl, der nach DIN EN 1335 zertifiziert ist, erfüllt unter anderem Kriterien für die Sitzhöhe, Sitztiefe und die Höhe der Armlehnen. Ein wesentlicher Aspekt der Norm betrifft auch die Mechanik. Sie fordert beispielsweise einen Mindestneigungswinkel der Rückenlehne von 115°, um eine entspannte Ruhehaltung zu ermöglichen. Hochwertige Komfortstühle für eine Nutzungsdauer von acht Stunden erreichen oft 125°, während Spezialstühle sogar Winkel von 135° oder mehr bieten können. [ergoyou.com]
Für Unternehmen ist die Einhaltung dieser Norm relevant, da sie eine Grundlage für die Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz darstellt und die rechtliche Absicherung im Rahmen der Arbeitssicherheit unterstützt. Wenn ein Bürostuhl diese Norm erfüllt, dann können Arbeitgeber*innen davon ausgehen, dass grundlegende ergonomische Standards eingehalten werden. Allerdings gehen moderne, innovative Mechaniken wie 3D-Systeme in ihrem gesundheitlichen Nutzen oft weit über die Mindestanforderungen der Norm hinaus.
Die Mechaniken lassen sich am besten anhand ihres Bewegungsumfangs, ihrer ergonomischen Wirkung und des empfohlenen Einsatzbereichs vergleichen. Während einfache Mechaniken wie die Wippmechanik nur eine starre Neigung bieten, fördern komplexe Systeme wie die Synchron- oder 3D-Mechanik aktiv die Gesundheit durch mehrdimensionale Bewegungsanreize und sind für langes Sitzen ausgelegt.
Eine direkte Gegenüberstellung macht die Unterschiede deutlich und hilft bei der Auswahl des passenden Stuhls für den jeweiligen Arbeitsplatz. Die Asynchronmechanik stellt eine Besonderheit dar, da bei ihr die Neigung von Sitzfläche und Rückenlehne komplett unabhängig voneinander eingestellt werden kann. Dies ermöglicht eine maximale Individualisierung, erfordert aber auch mehr Wissen bei der Einstellung, um Fehlhaltungen zu vermeiden. Sie ist besonders geeignet für Nutzer*innen mit spezifischen körperlichen Anforderungen. [liftor.de]
Die folgende Tabelle bietet einen strukturierten Überblick über die gängigsten Mechaniken:
Mechanik | Bewegungsart | Ergonomischer Nutzen | Empfohlene Nutzungsdauer |
---|---|---|---|
Wippmechanik | Starre Neigung von Sitzfläche und Rückenlehne im festen Winkel. | Gering; fördert kaum dynamisches Sitzen, kann zu angehobenen Füßen führen. | Bis zu 2 Stunden / Tag (Besprechungsräume) |
Synchronmechanik | Gekoppelte Neigung von Rückenlehne und Sitzfläche in einem Verhältnis (z.B. 3:1). | Hoch; fördert dynamisches Sitzen, öffnet den Sitzwinkel, stützt den Rücken permanent. | Bis zu 8 Stunden / Tag (Standard-Arbeitsplatz) |
Asynchronmechanik | Unabhängige, entkoppelte Neigung von Rückenlehne und Sitzfläche. | Sehr hoch; maximale individuelle Anpassung möglich, erfordert aber korrekte Einstellung. | Bis zu 8 Stunden / Tag (für Expert*innen) |
3D-Mechanik | Kombiniert synchrone Vor- und Zurückbewegung mit seitlicher und rotatorischer Flexibilität. | Maximal; aktiviert die Rumpfmuskulatur, fördert Mikrobewegungen, beugt einseitiger Belastung vor. | Über 8 Stunden / Tag (Dauernutzung) |
Bei der Synchronmechanik sind die Bewegungen von Sitzfläche und Rückenlehne gekoppelt und bewegen sich in einem festen Verhältnis zueinander. Die Asynchronmechanik hingegen erlaubt eine voneinander unabhängige Einstellung der Neigung beider Elemente, was eine individuellere, aber auch komplexere Anpassung ermöglicht.
Dynamisches Sitzen bedeutet, die Sitzposition häufig zu wechseln. Dies wird durch eine gute Bürostuhl-Mechanik gefördert. Es beugt Muskelverspannungen vor, entlastet die Bandscheiben durch den Wechsel von Be- und Entlastung, fördert die Durchblutung und hält die Rumpfmuskulatur aktiv und gesund. [FH Gesundheitsberufe Oberösterreich]
Ja, eine unpassende oder schlecht eingestellte Mechanik ist eine häufige Ursache für Rückenschmerzen. Eine starre Mechanik zwingt den Körper in eine statische Haltung, was zu einseitiger Belastung, Muskelverhärtungen und erhöhtem Druck auf die Bandscheiben führt. Langfristig kann dies chronische Beschwerden verursachen.
Auch mit der besten Mechanik sollte die Sitzposition bewusst oft gewechselt werden. Experten empfehlen, die Haltung mindestens zwei- bis dreimal pro Stunde zu variieren. Ergänzend ist es ratsam, jede Stunde kurz aufzustehen, sich zu strecken oder einige Schritte zu gehen, um den Kreislauf anzuregen.
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