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🌡️ Erfahren Sie alles zur idealen Temperatur im Büro ✓ Gesetzliche Vorgaben ✓ Gesundheitsaspekte ✓ Energieeffizienz ✓ Praktische Tipps zur Umsetzung ✓
Die ideale Temperatur im Büro, die sowohl die Produktivität maximiert als auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden sicherstellt, liegt in einem engen Korridor. Wissenschaftliche Auswertungen und arbeitsmedizinische Empfehlungen deuten auf einen optimalen Bereich zwischen 21 °C und 22 °C hin. Abweichungen von diesem Idealwert können die Leistungsfähigkeit bereits spürbar beeinträchtigen.
Die Aufrechterhaltung einer optimalen Büroraumtemperatur ist eine zentrale Aufgabe für das Facility- und HR-Management. Sie ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern ein entscheidender Faktor für die Gesundheit und die kognitive Leistungsfähigkeit der Belegschaft. Da die als angenehm empfundene Temperatur individuell variiert, ist es eine Herausforderung, einen für alle akzeptablen Kompromiss zu finden. Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und die zugehörigen Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) geben hierfür einen rechtlichen und praktischen Rahmen vor, der Arbeitgeber*innen bei der Schaffung eines gesunden und leistungsfördernden Arbeitsumfelds unterstützt. Die richtige Balance zwischen gesetzlichen Vorgaben, wissenschaftlichen Erkenntnissen und Energieeffizienz zu finden, ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Temperatur am Arbeitsplatz sind in der Technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A3.5 "Raumtemperatur" klar definiert. Diese Regel konkretisiert die Anforderungen der Arbeitsstättenverordnung und gibt vor, dass die Lufttemperatur in Büroräumen mindestens +20 °C betragen muss, um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen.
Für die Obergrenze setzt die ASR A3.5 eine empfohlene Marke von +26 °C. Wird dieser Wert überschritten, sollen Arbeitgeber*innen Maßnahmen ergreifen, um die thermische Belastung zu reduzieren. Hierbei handelt es sich zunächst um eine Soll-Vorschrift, die jedoch bei steigenden Temperaturen an Verbindlichkeit gewinnt. Ein durchdachtes Hitzemanagement ist somit nicht nur eine Empfehlung, sondern ein wesentlicher Teil der Fürsorgepflicht. Wenn beispielsweise die Außentemperatur über 26 °C liegt und keine technischen Klimatisierungssysteme vorhanden sind, müssen Maßnahmen wie effektiver Sonnenschutz geprüft und umgesetzt werden. [Generali Versicherung]
Ein gestuftes System regelt die Verpflichtungen des Arbeitgebers bei höheren Temperaturen. Überschreitet die Raumtemperatur +30 °C, müssen wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung ergriffen werden. Dies ist keine Empfehlung mehr, sondern eine rechtliche Verpflichtung. Steigt die Temperatur im Raum sogar über +35 °C, gilt der Arbeitsraum ohne spezielle Schutzmaßnahmen wie Hitzepausen oder Luftduschen als nicht mehr zum Arbeiten geeignet. [Hessisches Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales]
Die Umsetzung dieser Vorgaben wird durch eine Gefährdungsbeurteilung sichergestellt, die für jeden Arbeitsplatz obligatorisch ist. In dieser Beurteilung muss der/die Arbeitgeber*in die thermischen Bedingungen bewerten und festlegen, welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Das schließt die Berücksichtigung von Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit und Wärmestrahlung (z.B. durch Sonneneinstrahlung oder Maschinen) mit ein. Die Ergebnisse und die daraus abgeleiteten Maßnahmen müssen dokumentiert werden.
Temperaturbereich | Gesetzliche Einordnung | Erforderliche Maßnahmen durch den/die Arbeitgeber*in |
---|---|---|
Unter +20 °C | Unterschreitung der Mindesttemperatur | Heizung muss in Betrieb genommen werden; Ursachenforschung (z.B. Zugluft, defekte Heizung) |
+20 °C bis +26 °C | Gesundheitlich zuträglicher Bereich | Keine Maßnahmen erforderlich; Sicherstellung des Wohlbefindens |
Über +26 °C | Soll-Grenzwert überschritten | Prüfung und Umsetzung von Maßnahmen: z.B. nächtliche Lüftung, Anpassung der Lüftungssteuerung, effektiver Sonnenschutz |
Über +30 °C | Handlungspflicht (Muss-Vorschrift) | Wirksame Maßnahmen sind Pflicht: z.B. Lockerung der Bekleidungsregeln, Bereitstellung von Getränken, Nutzung von Ventilatoren |
Über +35 °C | Arbeitsraum gilt als ungeeignet | Umfassende Schutzmaßnahmen erforderlich: z.B. Hitzepausen, Verlagerung der Arbeitszeit, Klimatisierung, Homeoffice ermöglichen |
Die Raumtemperatur ist ein entscheidender Hebel für die kognitive Leistungsfähigkeit und die physische Gesundheit von Büroangestellten. Weicht sie vom Idealbereich ab, sinkt die Produktivität nachweislich. Eine Auswertung von 24 Studien ergab, dass die höchste Leistungsfähigkeit bei einer Raumtemperatur von circa 21,75 °C erreicht wird.
Temperaturen über 23 °C oder unter 19 °C führen bereits zu einer messbaren Reduzierung der Produktivität. Da der Körper bei Hitze zusätzliche Energie für die Thermoregulation aufwenden muss, stehen weniger Ressourcen für konzentrierte Denkarbeit zur Verfügung. Dies führt zu einer Zunahme von Fehlern und einer Abnahme der Arbeitsgeschwindigkeit. Eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigte, dass bei Temperaturen bis 35 °C zwar keine signifikante Verschlechterung bei einfachen kognitiven Tests auftrat, aber das subjektive Wohlbefinden und die Anstrengungsbereitschaft deutlich sanken. [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin]
Hohe Temperaturen stellen eine direkte Belastung für das Herz-Kreislauf-System dar. Um die Körperkerntemperatur stabil zu halten, erweitern sich die Blutgefäße und die Herzfrequenz steigt. Gleichzeitig verliert der Körper durch Schwitzen Flüssigkeit und wichtige Elektrolyte. Wenn dieser Verlust nicht ausgeglichen wird, droht eine Dehydrierung, die zu Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsstörungen führen kann. Langfristig erhöht eine andauernde Hitzebelastung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere bei vorbelasteten Personen.
Zu kalte Büroumgebungen sind ebenfalls problematisch. Wenn die Temperatur unter 20 °C fällt, beginnt der Körper, Energie zu sparen, indem er die Durchblutung in den Extremitäten reduziert. Die Folge sind kalte Hände und Füße, was nicht nur unangenehm ist, sondern auch die Feinmotorik (z.B. beim Tippen) beeinträchtigen kann. Zudem kann eine kühle Umgebung zu Muskelverspannungen, insbesondere im Nacken- und Schulterbereich, führen und die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten erhöhen. Der ständige Kampf gegen das Kältegefühl lenkt ab und reduziert die Konzentrationsfähigkeit.
Für ein als angenehm und gesund empfundenes Raumklima ist die Temperatur nur einer von mehreren Faktoren. Die relative Luftfeuchtigkeit und die Luftgeschwindigkeit sind ebenso entscheidend. Optimal ist eine relative Luftfeuchtigkeit in einem Korridor von 40 % bis 60 %, da dieser Bereich die Schleimhäute schützt und die Verbreitung von Viren hemmt.
Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit, wie sie oft in überheizten Büros im Winter auftritt, trocknet die Schleimhäute in den Atemwegen aus. Dadurch wird deren natürliche Reinigungs- und Abwehrfunktion beeinträchtigt. Die Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und Reizungen wie trockene Augen oder ein kratzender Hals. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts betont, dass das Zusammenspiel von Temperatur und Feuchtigkeit für das Wohlbefinden und die Produktivität entscheidend ist und in der Praxis oft Defizite aufweist. [Fraunhofer-Institut]
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit von über 60 % wird hingegen als schwül und drückend empfunden. Sie beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, durch Schwitzen Wärme abzugeben, was besonders im Sommer die gefühlte Temperatur erhöht und zu einer stärkeren Belastung des Kreislaufs führt. Zudem schafft eine hohe Feuchtigkeit ideale Bedingungen für das Wachstum von Schimmelpilzen, deren Sporen Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen können.
Die Luftbewegung (Luftgeschwindigkeit) beeinflusst ebenfalls das Temperaturempfinden. Eine leichte Brise kann an warmen Tagen als angenehm und kühlend empfunden werden. Wenn die Luftbewegung jedoch zu stark ist, entsteht Zugluft. Da der Körper durch die vorbeiströmende Luft schneller Wärme verliert (Konvektion), führt dies schnell zu einem Kältegefühl und kann Muskelverspannungen, insbesondere im Nackenbereich, verursachen. Ziel ist daher eine kaum spürbare Luftzirkulation, die den Austausch von verbrauchter Luft sicherstellt, ohne Zugerscheinungen hervorzurufen.
Ein proaktives Management des Raumklimas durch Arbeitgeber*innen ist entscheidend für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und die Sicherstellung der Mitarbeiterproduktivität. Dies gelingt durch eine Kombination aus technischen, organisatorischen und personenbezogenen Maßnahmen, die idealerweise in einer Gefährdungsbeurteilung verankert sind.
Bei Überschreitung des Grenzwertes von 30 °C sind diese Maßnahmen nicht mehr nur optional, sondern verpflichtend. Der/die Arbeitgeber*in muss aktiv werden und nachweisen, dass er/sie seiner/ihrer Fürsorgepflicht nachkommt. Die Maßnahmen sollten in einer klaren Reihenfolge nach dem TOP-Prinzip (Technisch vor Organisatorisch vor Persönlich) umgesetzt werden, um die wirksamste Lösung zu priorisieren. [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin]
Energieeffizienz und ein komfortables Büroklima müssen keine Gegensätze sein. Durch intelligente Planung und modernes Gebäudemanagement lassen sich Heiz- und Kühlkosten signifikant senken, ohne das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu beeinträchtigen. Der Schlüssel liegt darin, Energieverluste und unnötigen Energieeintrag von vornherein zu vermeiden.
Im Winter kann bereits eine Absenkung der Raumtemperatur um nur 1 °C die Heizkosten um circa 6 % reduzieren. Eine programmierbare Thermostatsteuerung, die die Temperatur nachts und an Wochenenden automatisch absenkt, ist eine der effektivsten Sparmaßnahmen. Statt Fenster dauerhaft zu kippen, sollte auf kurzes, intensives Stoßlüften gesetzt werden. Dies sorgt für einen schnellen Luftaustausch, ohne dass die Wände und Möbel auskühlen, wodurch die aufgewendete Heizenergie im Raum erhalten bleibt. [Wikipedia]
Im Sommer ist die effizienteste Strategie, das Aufheizen der Räume zu verhindern. Anstatt hohe Kosten für Klimaanlagen zu verursachen, sollten passive Kühlmethoden bevorzugt werden. Dazu zählt die bereits erwähnte Nutzung von außenliegendem Sonnenschutz während der stärksten Sonneneinstrahlung. Eine weitere hocheffiziente Methode ist die Nachtauskühlung: Wenn die Außentemperaturen nachts deutlich sinken, können die Fenster geöffnet werden, um die im Gebäude gespeicherte Wärme abzuführen und mit kühler Morgenluft in den Tag zu starten.
Die Debatte um Energiesparmaßnahmen hat auch zu Diskussionen über eine Absenkung der Mindesttemperaturen geführt. Während die deutsche ASR A3.5 bei 20 °C bleibt, empfiehlt beispielsweise das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) für Büroarbeiten in der Heizperiode eine Temperatur von 21 bis 23 °C. Temporäre Energiesparverordnungen können jedoch auch niedrigere Werte vorschreiben. Hier ist es wichtig, eine Balance zu finden, die gesetzlichen Vorgaben entspricht und gleichzeitig die Konzentrationsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeitenden nicht gefährdet. [Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)]
Ein generelles Recht auf "Hitzefrei" existiert im deutschen Arbeitsrecht nicht. Ab 30 °C ist der Arbeitgeber jedoch zu Schutzmaßnahmen verpflichtet. Bei über 35 °C gilt ein Raum ohne technische Kühlung als ungeeignet, was zu alternativen Lösungen wie Homeoffice oder Hitzepausen führen muss.
Gemäß der Arbeitsstättenregel ASR A3.5 liegt die Mindesttemperatur für überwiegend sitzende Tätigkeiten im Büro bei +20 °C. Ein kurzzeitiges Absinken ist unter bestimmten Bedingungen zulässig, darf aber den Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden nicht gefährden und muss die Ausnahme bleiben.
Da der/die Arbeitgeber*in für einen sicheren und gesundheitsverträglichen Arbeitsplatz verantwortlich ist, muss er/sie bei Überschreitung der Temperaturgrenzwerte die Kosten für notwendige Schutzmaßnahmen übernehmen. Dazu können Ventilatoren, die Bereitstellung von Getränken oder auch mobile Klimageräte gehören.
Ja, die Kleidung hat einen erheblichen Einfluss auf das persönliche Temperaturempfinden. Eine gelockerte Kleiderordnung im Sommer kann das Wohlbefinden bei höheren Temperaturen stark verbessern und ist eine effektive Maßnahme, die der/die Arbeitgeber*in ermöglichen sollte, bevor technische Lösungen erforderlich werden.
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