Temperatur Büroräume: Produktives Arbeitsklima

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Inhaltsverzeichnis

Welche Temperatur ist für Büroräume optimal und gesetzlich vorgeschrieben?

Die optimale Temperatur in Büroräumen ist ein entscheidender Faktor für Produktivität, Wohlbefinden und Gesundheit der Mitarbeiter*innen. Sie bewegt sich in einem schmalen Korridor, der sowohl von wissenschaftlichen Erkenntnissen als auch von gesetzlichen Vorgaben definiert wird. Während das subjektive Empfinden individuell variiert, belegen Studien, dass die kognitive Leistungsfähigkeit stark von der Umgebungstemperatur abhängt. Eine Abweichung vom Idealbereich kann zu Konzentrationsschwäche, erhöhter Ermüdung und sogar zu gesundheitlichen Belastungen führen. Daher ist es für Unternehmen essenziell, ein thermisch behagliches Klima zu schaffen, das die gesetzlichen Mindest- und Höchstwerte berücksichtigt.

Gesetzlich wird dies durch die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und die dazugehörige Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR) A3.5 geregelt. Diese geben klare Richtwerte vor, an die sich Arbeitgeber halten müssen. Für leichte, sitzende Tätigkeiten, wie sie in den meisten Büros vorherrschen, ist eine Mindesttemperatur von +20 °C festgelegt. Die Obergrenze für eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur liegt bei +26 °C. Da die Einhaltung dieser Werte direkte Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des gesamten Teams hat, ist eine proaktive Regelung der Büroraumtemperatur eine wichtige unternehmerische Aufgabe, die über reinen Komfort hinausgeht und eine Investition in die menschliche Ressource darstellt.

Warum ist die richtige Raumtemperatur im Büro so entscheidend für die Produktivität?

Die richtige Raumtemperatur im Büro ist ein Schlüsselfaktor für die kognitive Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Temperaturen können die Konzentration mindern, zu gesundheitlichen Beschwerden führen und die Produktivität signifikant senken. Ein thermisch unbehagliches Umfeld zwingt den Körper, Energie für die Thermoregulation aufzuwenden, die ansonsten für kognitive Prozesse zur Verfügung stünde.

Wenn die Temperatur im Büro zu niedrig ist, beispielsweise unter 19 °C, verbraucht der menschliche Körper zusätzliche Energie, um seine Kerntemperatur aufrechtzuerhalten. Dies kann zu einer Verengung der Blutgefäße führen, um den Wärmeverlust zu minimieren, was wiederum die motorischen Fähigkeiten und die Konzentration beeinträchtigen kann. Ist es hingegen zu warm, erweitert der Körper die Blutgefäße, um Wärme abzugeben, was zu Müdigkeit, verringerter Aufmerksamkeit und einem Anstieg der Fehlerquote führen kann. Eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) belegt, dass sich Probanden bei 30 °C deutlich angestrengter fühlten und ihre Bereitschaft zur Anstrengung sank, obwohl die Arbeitsqualität kurzfristig nicht abnahm. [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin]

Da das Gehirn sehr temperaturempfindlich ist, führt eine Abweichung vom optimalen Bereich direkt zu Leistungseinbußen. Das Umweltbundesamt berichtet, dass über 40 % der Beschäftigten bei Hitze von starken Leistungseinbußen ausgehen. Die Schaffung eines thermisch behaglichen Bereichs, der oft zwischen 21 °C und 23 °C liegt, ist somit keine reine Komfortfrage, sondern eine strategische Maßnahme zur Sicherung der Arbeitseffizienz und zur Vermeidung von gesundheitlichen Risiken wie Stressreaktionen oder Herz-Kreislauf-Belastungen.

Welche gesetzlichen Mindest- und Höchsttemperaturen gelten für Arbeitsplätze?

In Deutschland regelt die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) in Verbindung mit der Technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A3.5 die Temperaturen. Für sitzende Bürotätigkeiten ist eine Mindesttemperatur von +20 °C vorgeschrieben. Die gesundheitlich zuträgliche Höchsttemperatur sollte +26 °C nicht überschreiten. Diese Werte bilden den rechtlichen Rahmen für ein gesundes Arbeitsumfeld.

Die ASR A3.5 definiert nicht nur einen einzelnen Wert, sondern ein gestuftes System, das sich an der Schwere der körperlichen Arbeit orientiert. Während für leichte Tätigkeiten im Sitzen 20 °C gelten, sind für mittelschwere Arbeiten im Stehen oder Gehen bereits 17 °C ausreichend. Diese Differenzierung berücksichtigt den Umstand, dass körperliche Anstrengung zu einer höheren Eigenwärmeproduktion des Körpers führt. Für Pausen-, Bereitschafts- und Sanitärräume gelten zudem höhere Mindesttemperaturen, um das Wohlbefinden in Ruhephasen zu gewährleisten. [Deutsches Institut für Normung]

Die folgende Tabelle fasst die gesetzlichen Mindesttemperaturen gemäß ASR A3.5 zusammen:

Art der Tätigkeit / Raum Mindesttemperatur
Leichte Tätigkeit im Sitzen (z.B. Büroarbeit) +20 °C
Leichte Tätigkeit im Stehen/Gehen +19 °C
Mittelschwere Tätigkeit im Sitzen +19 °C
Mittelschwere Tätigkeit im Stehen/Gehen +17 °C
Schwere körperliche Arbeit +12 °C
Pausen-, Bereitschafts-, Sanitätsräume +21 °C

Für hohe Temperaturen im Sommer gibt die ASR A3.5 ebenfalls klare Handlungsanweisungen. Überschreitet die Lufttemperatur im Raum +26 °C, sollen Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen. Steigt die Temperatur auf über +30 °C, müssen wirksame Maßnahmen umgesetzt werden, um die Belastung der Beschäftigten zu reduzieren. Ab einer Temperatur von +35 °C ist ein Raum ohne geeignete Gegenmaßnahmen wie Luftduschen oder Hitzeschutzkleidung nicht mehr als Arbeitsraum geeignet. [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin]

Wie beeinflusst Hitze im Sommer die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden?

Hohe Temperaturen über 26 °C führen zu einer spürbaren physiologischen und psychischen Belastung. Studien zeigen, dass bei Hitze zwar die kognitive Leistung kurzfristig aufrechterhalten werden kann, jedoch das subjektive Stressempfinden, die Erschöpfung und die empfundene Anstrengung deutlich zunehmen. Dies gefährdet die langfristige Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen erheblich.

Ein Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat die Auswirkungen von sommerlichen Temperaturen bis 35 °C auf Büroarbeitskräfte detailliert untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass physiologische Parameter wie Hauttemperatur, Hautfeuchte und Herzfrequenz mit der Raumtemperatur ansteigen. Obwohl diese Werte im physiologisch unbedenklichen Bereich blieben, nahmen die subjektive Akzeptanz des Raumklimas und die Erholungsqualität signifikant ab. Dies bedeutet: Auch wenn die Arbeitsergebnisse kurzfristig stabil bleiben, geschieht dies auf Kosten einer höheren mentalen und körperlichen Anstrengung, was langfristig zu Burnout und gesundheitlichen Problemen führen kann. [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin]

Der menschliche Organismus kann Hitzeeinflüsse durch Kompensationsmechanismen wie Schwitzen kurzfristig ausgleichen. Dieser Prozess verbraucht jedoch Ressourcen und führt zu einer erhöhten Belastung des Herz-Kreislauf-Systems. Wenn die Raumtemperatur die Marke von 30 °C überschreitet, sinkt die Bereitschaft zur Anstrengung merklich, während das Gefühl von Erschöpfung und Schläfrigkeit zunimmt. Dieser Zustand mindert nicht nur die Motivation, sondern erhöht auch das Risiko für Fehler und Arbeitsunfälle.

Welche Rolle spielt die Luftfeuchtigkeit für ein gesundes Büroklima?

Neben der Temperatur ist die relative Luftfeuchtigkeit entscheidend für das Raumklima und die Gesundheit der Beschäftigten. Ein optimaler Bereich liegt zwischen 40 % und 60 %. Zu trockene Luft, insbesondere in beheizten oder klimatisierten Büros im Winter, kann Schleimhäute reizen und das Risiko für Atemwegserkrankungen, Augenreizungen sowie Stimmprobleme erhöhen.

Wenn die relative Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter 40 % fällt, trocknen die Schleimhäute in Nase, Mund und Rachen aus. Da diese eine wichtige Barriere gegen Viren und Bakterien darstellen, wird die Anfälligkeit für Infekte erhöht. Zudem können in trockener Luft Aerosole, die Krankheitserreger transportieren, länger schweben und sich weiter im Raum verteilen. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) im Rahmen des Projekts "Office 21" hat gezeigt, dass eine zu trockene Raumluft von Beschäftigten häufig als störend empfunden wird und dass eine technische Luftbefeuchtung sich positiv auf die Gesundheit auswirkt, insbesondere bei Symptomen wie Augenbrennen und Stimmproblemen. [Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation]

Auf der anderen Seite ist auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit von über 60 % problematisch. Sie kann zu einem Gefühl von Schwüle und Unbehagen führen und begünstigt das Wachstum von Schimmelpilzen, deren Sporen Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen können. Die Regulierung der Luftfeuchtigkeit ist somit ein integraler Bestandteil eines ganzheitlichen Konzepts für ein gesundes und produktives Büroklima.

Die Auswirkungen unterschiedlicher Luftfeuchtigkeitslevel lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Unter 40 % (zu trocken): Austrocknung der Schleimhäute, erhöhte Infektanfälligkeit, Reizung von Augen und Haut, längere Schwebezeit von Aerosolen.
  • 40 % - 60 % (optimal): Unterstützt die natürliche Schutzfunktion der Atemwege, angenehmes Raumgefühl, geringere Verbreitung von Krankheitserregern.
  • Über 60 % (zu feucht): Gefühl von Schwüle, Belastung des Kreislaufs, erhöhtes Risiko für Schimmelbildung und Milbenwachstum.

Welche Maßnahmen können Arbeitgeber ergreifen, um die Temperatur effektiv zu regeln?

Arbeitgeber können durch eine Kombination aus technischen, organisatorischen und personenbezogenen Maßnahmen (TOP-Prinzip) die Büroraumtemperatur optimieren. Dazu gehören effektiver Sonnenschutz, angepasste Lüftungskonzepte, flexible Arbeitszeiten und das Bereitstellen von Getränken, um ein produktives und gesundes Arbeitsumfeld ganzjährig zu gewährleisten.

Die wirksamsten Maßnahmen sind technischer Natur, da sie die Ursache von Überhitzung bekämpfen. Hierzu zählen:

  • Außenliegender Sonnenschutz: Jalousien, Rollläden oder Markisen, die Sonnenstrahlen abhalten, bevor sie die Fensterscheibe erreichen, sind am effektivsten.
  • Sonnenschutzverglasung: Spezialglas, das die Wärmeeinstrahlung reduziert.
  • Lüftung und Klimatisierung: Anlagen zur Kühlung der Zuluft. Wichtig ist eine regelmäßige Wartung, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern.
  • Nachtauskühlung: Automatisierte Fensteröffnungen oder Lüftungsanlagen, die nachts die kühle Außenluft zur Abkühlung des Gebäudes nutzen.

Wenn technische Lösungen nicht ausreichen oder nicht umsetzbar sind, sollten organisatorische Maßnahmen ergriffen werden. [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin] Diese zielen darauf ab, die Arbeitsabläufe an die klimatischen Bedingungen anzupassen:

  • Flexible Arbeitszeiten: Die Verlagerung der Arbeit in die kühleren Morgen- und Abendstunden (Gleitzeit).
  • Lüftungsmanagement: Stoßlüften in den frühen Morgenstunden und nachts, während die Fenster tagsüber geschlossen bleiben.
  • Nutzung kühlerer Räume: Vorübergehende Verlagerung von Arbeitsplätzen in kühlere Bereiche des Gebäudes.
  • Lockerung der Kleiderordnung: Das Ermöglichen leichter und luftiger Kleidung.

Als letzte Stufe können personenbezogene Maßnahmen zur Anwendung kommen. Diese dienen der direkten Erleichterung für die Mitarbeiter*innen und umfassen die Bereitstellung von Tisch- oder Standventilatoren sowie das Angebot von kostenlosen Kaltgetränken wie Wasser oder ungesüßtem Tee, um die durch Schwitzen verlorene Flüssigkeit zu ersetzen.

Häufige Fragen zur Temperatur in Büroräumen

Gibt es ein Recht auf Hitzefrei im Büro?

Nein, ein generelles Recht auf „Hitzefrei“ für Arbeitnehmer*innen im Büro existiert in Deutschland nicht. Der Arbeitgeber ist jedoch ab 30 °C Raumtemperatur gemäß ASR A3.5 verpflichtet, wirksame Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten zu ergreifen, was in letzter Konsequenz zur Arbeitsbefreiung führen kann.

Zählen Ventilatoren als wirksame Maßnahme gegen Hitze?

Ventilatoren gelten als eine mögliche personenbezogene Maßnahme, jedoch nur, wenn technische und organisatorische Optionen ausgeschöpft sind. Sie kühlen die Luft nicht, sondern erzeugen einen Luftzug, der die Verdunstung von Schweiß auf der Haut beschleunigt und so die gefühlte Temperatur senkt, was für kurzfristige Erleichterung sorgt.

Was ist die ideale Temperatur im Büro im Winter?

Die gesetzliche Mindesttemperatur für überwiegend sitzende Tätigkeiten im Winter beträgt +20 °C. Dieser Wert stellt die Untergrenze dar, die nicht unterschritten werden darf. Für ein optimales Wohlbefinden und maximale Produktivität wird oft ein Bereich zwischen 21 °C und 22 °C empfohlen.

Warum empfinden Frauen und Männer Temperaturen unterschiedlich?

Männer haben im Durchschnitt eine höhere Muskelmasse, die mehr Wärme produziert, und einen schnelleren Stoffwechsel. Frauen haben oft einen geringeren Grundumsatz und eine andere Körperfettverteilung, weshalb sie tendenziell schneller frieren und eine um 2-3 °C höhere Wohlfühltemperatur als Männer bevorzugen.

Quellenverzeichnis

  1. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). (o. D.). Pressemitteilung zu Auswirkungen hoher Temperaturen. idw – Informationsdienst Wissenschaft. Abgerufen von https://idw-online.de/pages/de/news487292
  2. Deutsches Institut für Normung (DIN). (2023). Zahl des Monats: Temperatur am Arbeitsplatz. Nachhaltiger Warenkorb. Abgerufen von https://www.nachhaltiger-warenkorb.de/zahl-des-monats-temperatur-am-arbeitsplatz/
  3. Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. (o. D.). Luftfeuchtigkeit am Büroarbeitsplatz. Baunetz Wissen. Abgerufen von https://www.baunetzwissen.de/gebaeudetechnik/tipps/publikationen-planungshilfen/luftfeuchtigkeit-am-bueroarbeitsplatz-4801710
  4. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). (o. D.). Schutzmaßnahmen bei hohen Raumtemperaturen. Abgerufen von https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung/Physikalische-Faktoren/Klima-am-Arbeitsplatz/Schutzmassnahmen-hohe-Raumtemperaturen
  5. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). (2012). Hitzebeanspruchung und Leistungsfähigkeit in Büroräumen bei erhöhten Außentemperaturen (Forschungsbericht F2039). Abgerufen von https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/F2039.html
  6. Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. (2012). Office 21 – Untersuchung zur Auswirkung der Luftfeuchte auf die Gesundheit am Büroarbeitsplatz. Fraunhofer Publica. Abgerufen von https://publica.fraunhofer.de/bitstreams/ef17bf8b-d387-4f00-a829-0f78308bca29/download

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