Temperatur Büro: Optimales Raumklima für Produktivität

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Inhaltsverzeichnis

Welche Temperatur im Büro ist optimal für Produktivität und Wohlbefinden?

Die Temperatur im Büro ist ein entscheidender Faktor für die Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Zufriedenheit von Mitarbeiter*innen. Ein suboptimales Raumklima kann zu Konzentrationsschwäche, Ermüdung und sogar gesundheitlichen Beschwerden führen. Daher ist es für Arbeitgeber*innen nicht nur aus Fürsorgepflicht, sondern auch aus wirtschaftlichem Interesse relevant, für ein angemessenes thermisches Umfeld zu sorgen. Die ideale Temperatur stellt einen Kompromiss zwischen gesetzlichen Vorgaben, wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Produktivität und dem individuellen Wohlbefinden des Teams dar. Als optimaler Bereich werden häufig Temperaturen zwischen 21 und 22 Grad Celsius angesehen, wobei rechtliche Rahmenbedingungen sowohl Mindest- als auch Höchstwerte definieren.

Die gesetzlichen Regelungen, insbesondere die Arbeitsstättenregel ASR A3.5, geben klare Leitplanken vor. Diese definieren Temperaturstufen, bei deren Überschreitung oder Unterschreitung Arbeitgeber*innen zum Handeln verpflichtet sind. Weil eine konstante Über- oder Unterschreitung dieser Werte die Gesundheit der Beschäftigten gefährden kann, dient die Regelung als präventives Instrument des Arbeitsschutzes. Die Umsetzung geeigneter Maßnahmen, von der Anpassung der Lüftung bis hin zur Bereitstellung von Getränken, ist somit ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements und trägt maßgeblich zur Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit bei.

Welche gesetzlichen Grenzwerte für die Büroraumtemperatur gibt es?

In Deutschland definieren die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) klare Grenzwerte. Die Lufttemperatur in Büroräumen sollte 26 °C nicht überschreiten. Steigt die Temperatur darüber, sind Schutzmaßnahmen erforderlich. Eine Untergrenze von 19 °C bei leichten, sitzenden Tätigkeiten ist ebenfalls festgelegt, um die Gesundheit zu schützen. [stellenanzeigen.de]

Die Arbeitsstättenregel ASR A3.5 "Raumtemperatur" bildet die zentrale rechtliche Grundlage für die Temperaturgestaltung in Arbeitsräumen. Sie gibt ein gestuftes Modell vor, das je nach gemessener Raumtemperatur unterschiedliche Pflichten für den Arbeitgeber auslöst. Grundsätzlich soll die Lufttemperatur 26 °C nicht übersteigen, da ab diesem Wert die Konzentration und das Wohlbefinden spürbar nachlassen können. Wenn die Außentemperatur über 26 °C liegt und keine effektiven technischen Kühlsysteme wie eine Klimaanlage vorhanden sind, können diese Werte jedoch überschritten werden. In diesem Fall greift ein Maßnahmenkatalog, um die Belastung für die Beschäftigten zu minimieren.

Wenn die Raumtemperatur die Marke von 30 °C überschreitet, ist der Arbeitgeber verpflichtet, wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Diese sind nicht mehr optional, sondern eine Notwendigkeit im Rahmen der Fürsorgepflicht, um Gesundheitsgefährdungen vorzubeugen. [IHK München] Wird die kritische Marke von 35 °C im Arbeitsraum erreicht, gilt der Raum ohne gezielte Gegenmaßnahmen wie Hitzepausen oder Luftduschen als nicht mehr zum Arbeiten geeignet. Ein pauschales Recht auf "Hitzefrei" besteht für Arbeitnehmer*innen jedoch nicht. Vielmehr muss der Arbeitgeber die Arbeitsbedingungen durch das sogenannte TOP-Prinzip (technische, organisatorische, persönliche Schutzmaßnahmen) erträglich gestalten.

ASR A3.5 Temperaturstufen und erforderliche Maßnahmen im Überblick
Temperatur im Büroraum Status Erforderliche Maßnahmen des Arbeitgebers
Unter 19 °C Unterschreitung der Mindesttemperatur Prüfung und Umsetzung von Maßnahmen zur Erwärmung (z.B. Heizung anpassen, Zugluft vermeiden).
19 °C bis 26 °C Optimaler bis zulässiger Bereich Keine Maßnahmen erforderlich, die Temperatur gilt als gesundheitlich zuträglich.
Über 26 °C Handlungsgrenze (Soll-Wert) Maßnahmen zur Temperatursenkung sollten ergriffen werden (z.B. Nachtlüftung, Sonnenschutz).
Über 30 °C Maßnahmenpflicht (Muss-Wert) Wirksame technische, organisatorische und/oder persönliche Maßnahmen sind verpflichtend umzusetzen.
Über 35 °C Arbeitsraum ungeeignet Der Raum ist ohne Maßnahmen (z.B. Hitzearbeitsplatz-ähnliche Vorkehrungen) nicht als Arbeitsraum geeignet.

Wie wirkt sich die Raumtemperatur auf die Arbeitsleistung aus?

Die Raumtemperatur hat einen direkten und messbaren Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit und Produktivität. Studien zeigen, dass das Leistungsoptimum bei einer Temperatur von etwa 21,5 bis 22 °C liegt. Bereits geringe Abweichungen können die Fehlerquote erhöhen und die Arbeitsgeschwindigkeit signifikant verringern.

Eine Untersuchung der Universität Maastricht hat ergeben, dass die produktivste Büroumgebung bei einer Temperatur von circa 21,75 °C erzielt wird. [windhoff-karriere.de] Fällt die Temperatur auf 19 °C, kann die Leistungsfähigkeit bereits sinken. Weil der Körper bei Kälte mehr Energie aufwenden muss, um die eigene Kerntemperatur zu halten, steht weniger Energie für kognitive Prozesse wie Konzentration und Problemlösung zur Verfügung. Dies kann zu einer höheren Fehleranfälligkeit und einer geringeren Motivation führen, was sich direkt auf die Arbeitsergebnisse auswirkt.

Umgekehrt führt auch Hitze zu einer spürbaren Leistungsminderung. Steigt die Temperatur im Büro auf 30 °C, kann die Produktivität um etwa 10 % im Vergleich zum Optimum fallen. Bei 33 °C sind es bereits Leistungseinbußen von bis zu 30 %. Der Körper reagiert auf Hitze mit einer Erweiterung der Blutgefäße, um Wärme abzugeben, was zu einem Absinken des Blutdrucks und damit zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führen kann. Die gefühlte Anstrengung bei der Erledigung von Aufgaben nimmt deutlich zu.

Eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat gezeigt, dass die objektive kognitive Leistungsfähigkeit bei Temperaturen bis 35 °C zwar nicht signifikant abnimmt, die subjektive Belastung jedoch stark ansteigt. Die Probanden fühlten sich erschöpfter und weniger bereit, sich anzustrengen. [BAuA F2039] Wenn Mitarbeiter*innen also mehr Energie aufwenden müssen, um ihre Leistung unter Hitzestress aufrechtzuerhalten, führt dies langfristig zu einer höheren Belastung und kann die Zufriedenheit und das Wohlbefinden beeinträchtigen.

Welche Maßnahmen muss der Arbeitgeber bei Hitze ergreifen?

Sobald die Raumtemperatur 30 °C überschreitet, ist der Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten zu ergreifen. Die Auswahl der Maßnahmen orientiert sich am TOP-Prinzip, das eine klare Hierarchie von technischen über organisatorische bis hin zu persönlichen Schutzmaßnahmen vorgibt.

Die Abfolge nach dem TOP-Prinzip ist logisch aufgebaut: Da technische Lösungen die Ursache des Problems direkt bekämpfen, haben sie Vorrang. Sie wirken auf alle Mitarbeiter*innen im Raum gleichermaßen und sind am nachhaltigsten. Wenn diese nicht ausreichen oder nicht umsetzbar sind, folgen organisatorische Anpassungen, die Arbeitsabläufe und -zeiten verändern. Personenbezogene Maßnahmen sind die letzte Stufe und sollen die individuelle Belastung reduzieren.

  • Technische Maßnahmen (T): Diese zielen darauf ab, den Wärmeeintrag in das Gebäude zu reduzieren oder Wärme abzuführen.
    • Installation von außenliegendem Sonnenschutz (Jalousien, Rollläden, Markisen).
    • Effektive Lüftung in den kühlen Morgen- und Nachtstunden (Nachtauskühlung).
    • Abschalten nicht benötigter, wärmeabgebender Geräte (Drucker, Computer, Beleuchtung).
    • Bereitstellung von Ventilatoren oder mobilen Klimageräten zur Luftbewegung.
  • Organisatorische Maßnahmen (O): Diese Maßnahmen verändern die Arbeitsweise, um die Belastung zu senken.
    • Gleitzeitregelungen nutzen, um die Arbeit in die kühleren Morgenstunden zu verlegen.
    • Lockerung der Bekleidungsvorschriften, um luftigere Kleidung zu ermöglichen.
    • Verlagerung von Arbeitsplätzen in kühlere Bereiche des Gebäudes. [IHK München]
    • Einführung zusätzlicher kurzer Pausen in kühleren Zonen.
  • Personenbezogene Maßnahmen (P): Diese unterstützen die Mitarbeiter*innen direkt im Umgang mit der Hitze.
    • Bereitstellung von kostenlosen Kaltgetränken (Wasser, ungesüßter Tee).
    • Ermöglichen von kalten Fuß- oder Unterarmbädern zur schnellen Abkühlung.
    • Durchführung von Unterweisungen zum richtigen Verhalten bei Hitze.

Wie lässt sich die Temperatur im Büro energieeffizient regeln?

Eine energieeffiziente Temperaturregelung im Büro senkt nicht nur die Betriebskosten, sondern schont auch die Umwelt. Der Schlüssel liegt in einer intelligenten Kombination aus präventiven Maßnahmen, bewusstem Nutzerverhalten und moderner Gebäudetechnik, anstatt ausschließlich auf energieintensive Klimaanlagen zu setzen.

Ein wesentlicher Hebel ist die Reduzierung des Wärmeeintrags von außen. Außenliegender Sonnenschutz ist hierbei bis zu 75 % effektiver als innenliegende Vorhänge, da die Sonnenstrahlen bereits vor dem Auftreffen auf die Fensterscheibe blockiert werden. Wenn der Wärmeeintrag von vornherein minimiert wird, muss die Klimaanlage weniger oder gar nicht laufen. Ergänzend dazu sollte die Lüftungsstrategie angepasst werden: An heißen Tagen sollten Fenster tagsüber geschlossen bleiben und stattdessen eine intensive Stoßlüftung in den kühlen Morgen- oder späten Abendstunden erfolgen. Dauerhaft gekippte Fenster führen nur zu einem geringen Luftaustausch und lassen gleichzeitig Wärme ins Gebäude.

Auch interne Wärmequellen spielen eine große Rolle. Bürogeräte wie Computer, Monitore, Drucker und sogar die Beleuchtung erzeugen im Betrieb Abwärme. Wenn diese Geräte konsequent in den Standby-Modus versetzt oder bei Nichtgebrauch ganz ausgeschaltet werden, kann die Raumtemperatur spürbar gesenkt werden. Eine Umrüstung auf energieeffiziente LED-Beleuchtung reduziert die Wärmeabgabe im Vergleich zu alten Halogenstrahlern ebenfalls erheblich.

Moderne Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK) bietet ebenfalls großes Einsparpotenzial. Intelligente Thermostate, die mit Präsenzmeldern gekoppelt sind, können die Temperatur in ungenutzten Räumen automatisch absenken. Zeitgesteuerte Programme sorgen dafür, dass die Kühlung oder Heizung nur während der Kernarbeitszeiten aktiv ist. Durch eine regelmäßige Wartung der Anlagen wird sichergestellt, dass sie effizient arbeiten und keine Energie durch verschmutzte Filter oder technische Defekte verschwendet wird.

Was ist bei unterschiedlichen Temperaturempfinden im Team zu tun?

Unterschiedliche Temperaturempfindungen im Team sind ein häufiges Konfliktpotenzial im Büroalltag. Während eine Person friert, empfindet eine andere die gleiche Temperatur als zu warm. Dieses Phänomen hat oft biologische Ursachen und sollte als legitimes Anliegen ernst genommen werden, um eine konstruktive Lösung zu finden.

Die subjektive Wahrnehmung von Temperatur ist keine reine Einbildung. Studien deuten darauf hin, dass Frauen im Durchschnitt eine um 2-3 °C höhere Wohlfühltemperatur haben als Männer. [windhoff-karriere.de] Dies liegt unter anderem an einem geringeren Muskelanteil und einer anderen Fettverteilung, was den Stoffwechsel und die Wärmeproduktion des Körpers beeinflusst. Weil diese physiologischen Unterschiede real sind, ist eine offene Kommunikation der erste Schritt zur Lösung. Anstatt einen "Temperaturkrieg" um den Thermostat zu führen, sollte das Thema im Team sachlich besprochen werden, um einen für alle akzeptablen Kompromiss zu finden.

Eine effektive organisatorische Maßnahme ist die Schaffung von Temperaturzonen, sofern die räumlichen Gegebenheiten dies zulassen. Arbeitsplätze in der Nähe von Fenstern sind tendenziell wärmer oder kälter als Plätze im Inneren des Raumes. Durch eine flexible Sitzordnung können Mitarbeiter*innen ihren Arbeitsplatz nach ihrer Präferenz wählen. Wenn dies nicht möglich ist, kann die Festlegung einer Basistemperatur, die sich an den gesetzlichen Vorgaben und Produktivitätsstudien (ca. 22 °C) orientiert, ein fairer Mittelweg sein.

Darüber hinaus helfen individuelle und flexible Lösungen, die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen. Mitarbeiter*innen, die schnell frieren, kann beispielsweise die Nutzung einer Heizdecke oder eines kleinen Heizlüfters erlaubt werden (nach Prüfung der elektrischen Sicherheit). Umgekehrt können für wärmeempfindliche Personen Tischventilatoren eine gute Option sein. Einige Unternehmen stellen auch Fleece-Jacken oder Decken mit Firmenlogo zur Verfügung. Wenn das Team spürt, dass seine Bedürfnisse ernst genommen werden, steigert dies die allgemeine Zufriedenheit und beugt Konflikten vor.

Häufige Fragen zur Temperatur im Büro

Gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf Hitzefrei?

Nein, einen direkten gesetzlichen Anspruch auf "Hitzefrei" gibt es im deutschen Arbeitsrecht nicht. Arbeitgeber sind jedoch ab einer Raumtemperatur von 30 °C zur Umsetzung von Schutzmaßnahmen verpflichtet und müssen bei über 35 °C den Raum als ungeeignet für die Arbeit betrachten, falls keine Gegenmaßnahmen greifen. [Generali]

Welche Rolle spielt die Luftfeuchtigkeit für das Raumklima?

Die Luftfeuchtigkeit beeinflusst maßgeblich, wie eine Temperatur wahrgenommen wird. Eine hohe Luftfeuchtigkeit bei Hitze erschwert das Schwitzen und wird als schwül und belastender empfunden. Ideal für Büroräume ist eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % und 60 %, um die Schleimhäute zu schützen und das Wohlbefinden zu steigern.

Darf ich einen eigenen Ventilator oder eine Heizung mit ins Büro bringen?

Die Nutzung privater elektrischer Geräte muss grundsätzlich vom Arbeitgeber genehmigt werden. Der Grund ist die elektrische Sicherheit und der Brandschutz. Viele Unternehmen erlauben die Nutzung geprüfter Geräte (z.B. mit CE-Kennzeichnung), um das individuelle Wohlbefinden zu fördern. Eine vorherige Absprache ist jedoch unerlässlich.

Quellenverzeichnis

  1. BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin). (o. D.). Hitzebeanspruchung und Leistungsfähigkeit in Büroräumen bei erhöhten Außentemperaturen (F2039). Abgerufen von https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/F2039
  2. Generali Versicherung. (o. D.). Gibt es Hitzefrei im Homeoffice?. Abgerufen von https://www.generali.de/journal/gibt-es-hitzefrei-im-homeoffice-generali-klaert-auf
  3. IHK für München und Oberbayern. (o. D.). Hitze am Arbeitsplatz. Abgerufen von https://www.ihk-muenchen.de/de/Service/Recht-und-Steuern/Arbeitsrecht/Bestehende-Arbeitsverh%C3%A4ltnisse-K%C3%BCndigung-und-Sozialversicherung/hitze-am-arbeitsplatz/
  4. stellenanzeigen.de (unter Bezugnahme auf die Energiesparverordnung). (o. D.). Mindesttemperatur im Büro: Gesetzliche Regelungen & praktische Tipps. Abgerufen von https://www.stellenanzeigen.de/arbeitgeber/wecruit/mindesttemperatur-im-buero/
  5. Windhoff Group. (o. D.). Wohltemperiert & produktiv – Die optimale Temperatur im Büro. Abgerufen von https://windhoff-karriere.de/wohltemperiert-produktiv-die-optimale-temperatur-im-buro/

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