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In Büroräumen können diverse Schadstoffe die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden beeinträchtigen. Diese reichen von chemischen Ausdünstungen aus Möbeln und Baumaterialien über biologische Belastungen wie Schimmelsporen bis hin zu physikalischen Faktoren wie Feinstaub und einer erhöhten CO2-Konzentration. Die Auswirkungen sind vielfältig und umfassen Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Reizungen der Atemwege und Augen sowie eine allgemeine Minderung der Leistungsfähigkeit.
Die Quellen für diese Belastungen sind oft alltägliche Gegenstände und Prozesse im Büroalltag. Drucker und Kopierer emittieren Ozon und Feinstaub, neue Teppiche und Möbel gasen flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus und eine unzureichende Lüftung führt zu einem Anstieg der CO2-Konzentration. Da die Belastung meist unterhalb der Geruchsschwelle liegt, werden die Ursachen für gesundheitliche Beschwerden oft nicht unmittelbar erkannt [Institut für Bau, Energie und Umwelt (Institut BEB)]. Eine systematische Analyse der Raumluftqualität ist daher entscheidend, um Risiken zu identifizieren und gezielte Gegenmaßnahmen für ein gesundes Arbeitsumfeld zu ergreifen.
Typische Schadstoffe in Büros lassen sich in drei Kategorien einteilen: chemische, biologische und physikalische. Zu den chemischen Belastungen zählen vor allem flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus Farben, Lacken, Möbeln und Teppichen sowie Formaldehyd aus verleimten Holzwerkstoffen und Ozon aus Bürogeräten wie Laserdruckern.
Chemische Substanzen sind eine der Hauptursachen für schlechte Raumluft. Flüchtige organische Verbindungen (VOCs) dünsten aus einer Vielzahl von Quellen wie Baumaterialien, Bodenbelägen, Möbeln und Reinigungsmitteln aus. Eine Studie aus Österreich fand in 15% der untersuchten Büros erhöhte TVOC-Konzentrationen (Summe aller VOCs), die zu Kopfschmerzen und Konzentrationsproblemen führen können [Bau-Biologie Österreich]. Ebenso stellt Formaldehyd, das oft in Spanplatten von Büromöbeln enthalten ist, eine langanhaltende Schadstoffquelle dar, die Augen und Atemwege reizt [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)].
Biologische Schadstoffe umfassen Schimmelpilzsporen, Bakterien und Viren. Diese können sich insbesondere in schlecht gewarteten raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) oder bei Feuchtigkeitsproblemen an Wänden und in Topfpflanzenerde vermehren. Solche Belastungen sind eine häufige Ursache für Atemwegserkrankungen, Allergien und Reizungen der Schleimhäute. Eine unzureichende Wartung der Klimaanlagen kann dazu führen, dass diese Keime im gesamten Büro verteilt werden und die Gesundheit der Mitarbeitenden gefährden.
Zu den physikalischen Belastungen gehören Feinstaub, eine erhöhte Konzentration von Kohlendioxid (CO2) und eine suboptimale Luftfeuchtigkeit. Feinstaub kann von außen eindringen oder durch Bürogeräte wie Drucker und Kopierer erzeugt werden. Die CO2-Konzentration steigt naturgemäß durch die Atemluft der anwesenden Personen an. Wenn nicht ausreichend gelüftet wird, führt dies zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und einer signifikanten Minderung der Konzentrationsfähigkeit [Sicherheitsingenieur NRW]. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit, wie sie in einer Studie in 25% der Büros festgestellt wurde, trocknet die Schleimhäute aus und erhöht die Anfälligkeit für Infekte [Bau-Biologie Österreich].
Schadstoffe in der Büroluft beeinträchtigen die Gesundheit und Produktivität auf mehreren Ebenen. Kurzfristig führen sie zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Augenbrennen und Konzentrationsstörungen, die oft unter dem Begriff "Sick-Building-Syndrom" (SBS) zusammengefasst werden. Langfristig erhöhen sie das Risiko für chronische Atemwegserkrankungen und Allergien.
Das Sick-Building-Syndrom beschreibt ein Bündel unspezifischer Symptome, die bei Aufenthalt in einem bestimmten Gebäude auftreten und beim Verlassen wieder abklingen. Dazu gehören Reizungen von Nase, Augen und Rachen, trockene Haut, Kopfschmerzen und mentale Ermüdung [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)]. Da diese Symptome oft durch ein Zusammenspiel verschiedener niedrig dosierter Schadstoffe, dem sogenannten "Cocktail-Effekt", verursacht werden, ist die Identifizierung einer einzelnen Ursache schwierig. Dieser Effekt verdeutlicht, warum bereits Konzentrationen unterhalb der offiziellen Grenzwerte zu spürbaren Beeinträchtigungen führen können.
Die kognitive Leistungsfähigkeit wird durch schlechte Luftqualität nachweislich gemindert. Eine Studie der Harvard University aus dem Jahr 2021 hat gezeigt, dass erhöhte Konzentrationen von Feinstaub (PM2,5) und CO2 die Reaktionszeiten von Büroangestellten verlangsamen und deren Fehlerquote erhöhen. Schon moderate CO2-Werte, die in vielen Büros alltäglich sind, können die kognitive Leistung signifikant reduzieren [Harvard University]. Dies führt direkt zu einer geringeren Produktivität und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für kostspielige Fehler in der täglichen Arbeit.
Die wirtschaftlichen Folgen sind erheblich. Atemwegserkrankungen, die durch schlechte Raumluft begünstigt werden, machen laut Analysen 13,9 % aller Krankmeldungen aus. Berechnungen zeigen, dass eine unzureichende Luftfeuchtigkeit pro Büroangestelltem zu durchschnittlich 1,5 zusätzlichen Fehltagen pro Jahr führen kann. Für das Jahr 2017 beliefen sich die gesamtwirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfähigkeit in Deutschland auf rund 76 Milliarden Euro, wovon ein relevanter Teil auf durch Innenraumluftqualität bedingte Erkrankungen zurückzuführen ist [Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)].
Um Schadstoffe im Büro zuverlässig zu identifizieren, stehen verschiedene Messmethoden zur Verfügung. Diese reichen von einfachen Indikatormessungen mit CO2-Ampeln und Hygrometern bis hin zu umfassenden, professionellen Raumluftanalysen durch spezialisierte Labore, die ein breites Spektrum an chemischen und biologischen Stoffen erfassen können.
Für eine erste Einschätzung und das kontinuierliche Monitoring eignen sich Sensoren für Schlüsselparameter. CO2-Messgeräte, oft als "CO2-Ampeln" bezeichnet, visualisieren die Luftqualität in Echtzeit. Wenn der CO2-Wert den empfohlenen Richtwert von 1.000 ppm (parts per million) übersteigt, ist dies ein klares Signal, dass gelüftet werden muss. Ebenso helfen Hygrometer dabei, die relative Luftfeuchtigkeit zu überwachen. Fällt diese dauerhaft unter 40 %, erhöht sich das Risiko für ausgetrocknete Schleimhäute und die Verbreitung von Viren. Diese Geräte bieten eine kostengünstige Möglichkeit, das Bewusstsein für gute Luft zu schärfen und direkte Verhaltensänderungen anzustoßen.
Bei Verdacht auf spezifische Belastungen oder anhaltende Beschwerden der Mitarbeitenden ist eine professionelle Raumluftanalyse der nächste logische Schritt. Dabei werden von Fachpersonal Luft- und Materialproben entnommen und in einem akkreditierten Labor untersucht. Solche Analysen können ein breites Spektrum an Schadstoffen quantifizieren, darunter flüchtige organische Verbindungen (VOCs), Formaldehyd, Weichmacher, Pestizide sowie Schimmelpilzsporen und Bakterien. Die Ergebnisse liefern eine fundierte Grundlage für die Ursachenforschung und die Planung gezielter Sanierungsmaßnahmen.
Eine weitere Methode sind Passivsammler. Diese kleinen, unauffälligen Geräte werden über einen längeren Zeitraum (z.B. ein bis vier Wochen) im Raum platziert und sammeln bestimmte Schadstoffe aus der Luft an. Anschließend werden sie im Labor ausgewertet. Da sie einen Durchschnittswert über einen längeren Zeitraum ermitteln, eignen sie sich gut, um eine chronische Hintergrundbelastung durch Substanzen wie Formaldehyd oder Stickstoffdioxid zu erfassen, deren Konzentrationen über den Tag hinweg schwanken können.
Die wirksamsten Strategien zur Reduzierung von Schadstoffen basieren auf drei Säulen: der Beseitigung oder Minimierung von Emissionsquellen, der Gewährleistung einer ausreichenden Frischluftzufuhr durch Lüftung und der regelmäßigen Reinigung und Wartung von Gebäudetechnik und Einrichtungsgegenständen. Eine präventive Materialauswahl ist dabei besonders effektiv.
Die wichtigste Maßnahme ist die Sicherstellung einer ausreichenden Lüftung, da sie Schadstoffkonzentrationen verdünnt und verbrauchte Luft abführt. Stoßlüften über weit geöffnete Fenster für 5-10 Minuten mehrmals täglich ist weitaus effektiver als dauerhaft gekippte Fenster. In modernen Gebäuden übernehmen raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) diese Aufgabe. Damit diese nicht selbst zur Schadstoffquelle werden, ist eine regelmäßige Wartung und ein fristgerechter Filterwechsel unerlässlich, um die Ansammlung von Keimen und Staub zu verhindern [Sicherheitsingenieur NRW].
Eine präventive Strategie ist die Auswahl emissionsarmer Produkte bei der Einrichtung und Renovierung. Weil viele Schadstoffe aus Baumaterialien, Bodenbelägen und Möbeln ausgasen, führt die bewusste Entscheidung für zertifizierte Produkte zu einer nachhaltigen Verbesserung der Luftqualität. Gütesiegel wie der "Blaue Engel" oder das "natureplus"-Zeichen kennzeichnen Produkte, die strenge Grenzwerte für die Emission von VOCs, Formaldehyd und anderen gesundheitsschädlichen Stoffen einhalten. Dieser Ansatz reduziert die Belastung an der Quelle und ist langfristig wirksamer als nachträgliche Maßnahmen wie der Einsatz von Luftreinigern [technikplushygiene.info].
Zusätzlich sollten Emissionsquellen im Büroalltag minimiert werden. Drucker, Kopierer und andere Geräte, die Ozon oder Feinstaub emittieren, sollten idealerweise in separaten, gut belüfteten Räumen aufgestellt werden. Die Verwendung von lösungsmittelfreien Klebstoffen, Stiften und Korrekturmitteln trägt ebenfalls zur Reduzierung der VOC-Belastung bei. Eine regelmäßige und gründliche Reinigung der Büroräume mit umweltfreundlichen Mitteln entfernt Staub, in dem sich Schadstoffe anlagern können, und verhindert die Bildung von Allergenen.
Maßnahme | Ziel-Schadstoffe | Wirksamkeit | Aufwand |
---|---|---|---|
Regelmäßiges Stoßlüften | CO2, VOCs, allgemeine Schadstoffe | Sehr hoch (kurzfristig) | Gering (Verhaltensänderung) |
Nutzung emissionsarmer Materialien (z.B. "Blauer Engel") | VOCs, Formaldehyd, Weichmacher | Sehr hoch (langfristig, präventiv) | Mittel (Planung bei Anschaffung) |
Professionelle Wartung der RLT-Anlage | Schimmel, Bakterien, Feinstaub, CO2 | Hoch (systemisch) | Mittel bis Hoch (externe Dienstleister) |
Separate Aufstellung von Druckern/Kopierern | Ozon, Feinstaub, Tonerstaub | Hoch (lokal) | Mittel (räumliche Planung) |
Einsatz von CO2-Ampeln | CO2 (als Indikator für verbrauchte Luft) | Hoch (als Indikator für Lüftungsbedarf) | Gering (Anschaffung) |
Für die Luftqualität in Büroräumen existieren in Deutschland keine verbindlichen, umfassenden gesetzlichen Grenzwerte wie für Industrie-Arbeitsplätze. Stattdessen müssen Arbeitgeber*innen sich an Leit- und Richtwerten von Institutionen wie dem Umweltbundesamt (UBA) sowie den Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) orientieren.
Die Arbeitsstättenverordnung fordert in ihrem Anhang unter Punkt 3.6 "Lüftung" unmissverständlich, dass in Arbeitsräumen ausreichend gesundheitlich zuträgliche Atemluft vorhanden sein muss. Diese allgemeine Schutzformulierung wird durch die Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR) A3.6 konkretisiert. Sie gibt Empfehlungen zur Fensterlüftung und zu Anforderungen an raumlufttechnische Anlagen, um die CO2-Konzentration und andere Belastungen gering zu halten. Arbeitgeber*innen sind im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung verpflichtet, die Luftqualität zu bewerten und bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen.
Für die Bewertung einzelner Schadstoffe sind die Richtwerte des Ausschusses für Innenraumrichtwerte (AIR) am Umweltbundesamt maßgeblich. Diese Werte sind gesundheitlich begründet und stellen keine rechtlich bindenden Grenzwerte dar, dienen aber als wichtiger Orientierungsmaßstab. Der Richtwert I (Vorsorgewert) beschreibt eine Konzentration, bei der auch bei lebenslanger Exposition keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Der Richtwert II (Interventionswert) markiert eine Konzentration, bei der Handlungsbedarf besteht, da gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden können.
Es ist wichtig, zwischen den Innenraum-Richtwerten für Büros und den gesetzlichen Arbeitsplatzgrenzwerten (AGW) zu unterscheiden. Der AGW für Stickstoffdioxid (NO2) liegt beispielsweise bei 950 µg/m³, gilt aber für industrielle Arbeitsplätze mit kurzzeitiger, hoher Belastung. Für Büros und andere Innenräume empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen deutlich niedrigeren Langzeit-Richtwert von 40 µg/m³. Diese Unterscheidung ist entscheidend, da Büroangestellte in der Regel acht Stunden täglich und über viele Jahre hinweg der Luft ausgesetzt sind [Umweltbundesamt Deutschland].
Schadstoff | Richtwert (UBA/WHO) | Bemerkung |
---|---|---|
Kohlendioxid (CO2) | < 1.000 ppm | Hygienischer Leitwert (UBA). Über 1.000 ppm ist Lüften erforderlich. |
Formaldehyd | 0,1 mg/m³ (100 µg/m³) | Richtwert II (UBA). Kurzzeitwert, der nicht überschritten werden sollte. |
Stickstoffdioxid (NO2) | 40 µg/m³ | Langzeit-Richtwert der WHO für die allgemeine Innenraumluft. |
TVOC (Gesamte flüchtige organische Verbindungen) | < 0,3 mg/m³ | Hygienischer Zielwert (UBA) für langfristige Aufenthalte. |
Relative Luftfeuchtigkeit | 40 % - 60 % | Empfohlener Bereich zur Minimierung von Schleimhautreizungen und Virenübertragung. |
Luftreiniger können bestimmte Schadstoffe wie Feinstaub, Pollen oder Viren wirksam aus der Luft filtern, wenn sie mit geeigneten HEPA-Filtern ausgestattet sind. Gegen gasförmige Schadstoffe wie VOCs oder Formaldehyd sind sie jedoch nur wirksam, wenn sie zusätzlich über einen großen Aktivkohlefilter verfügen. Sie ersetzen keinesfalls notwendiges Lüften zur Abfuhr von CO2.
Die Lüftungsfrequenz hängt von der Raumgröße, der Personenanzahl und der Tätigkeit ab. Als Faustregel gilt: In einem typischen Besprechungsraum sollte alle 20-30 Minuten, in einem normal belegten Büro mindestens einmal pro Stunde für 5-10 Minuten eine Stoßlüftung bei vollständig geöffnetem Fenster erfolgen, um den CO2-Wert unter 1.000 ppm zu halten.
Büropflanzen können die Luftfeuchtigkeit leicht erhöhen und das psychische Wohlbefinden steigern. Ihre Fähigkeit, Schadstoffe wie VOCs in relevantem Maße abzubauen, ist in der Praxis jedoch begrenzt. Um einen signifikanten luftreinigenden Effekt zu erzielen, wäre eine unrealistisch hohe Anzahl an Pflanzen notwendig. Sie sind eine gute Ergänzung, aber kein Ersatz für Lüftung.
Grundsätzlich ist der/die Arbeitgeber*in im Rahmen seiner/ihrer Fürsorgepflicht und der Gefährdungsbeurteilung nach dem Arbeitsschutzgesetz verantwortlich. In der Praxis wird diese Aufgabe oft an die Fachkraft für Arbeitssicherheit, den/die Betriebsarzt*ärztin oder das Facility Management delegiert. Bei konkreten Beschwerden kann auch der Betriebsrat einbezogen werden.
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