Non-territoriales Büro: Flexible Arbeitsplatzkonzepte

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Inhaltsverzeichnis

Was ist ein non-territoriales Büro und wie funktioniert es in der Praxis?

Ein non-territoriales Büro ist ein Arbeitsplatzkonzept, bei dem Mitarbeitende keinen fest zugewiesenen Schreibtisch mehr besitzen. Stattdessen wählen sie täglich oder je nach Aufgabe einen freien Arbeitsplatz aus verfügbaren Bereichen. Dieses Modell, auch als Desk Sharing oder Hot Desking bekannt, basiert auf Flexibilität und optimaler Raumnutzung.

In der Praxis bedeutet dies, dass persönliche Gegenstände am Ende des Arbeitstages in Schließfächern oder mobilen Containern verstaut werden. Dieses Vorgehen wird durch eine sogenannte Clean Desk Policy geregelt. Da die feste Bindung an einen physischen Arbeitsplatz aufgehoben wird, müssen Unternehmen eine robuste digitale Infrastruktur bereitstellen. Cloud-basierte Systeme, Laptops für alle Mitarbeitenden und digitale Kommunikationstools sind unerlässlich, weil sie den ortsunabhängigen Zugriff auf alle notwendigen Arbeitsmaterialien sicherstellen. So können sich Teams je nach Projektanforderung dynamisch zusammensetzen und verschiedene, auf ihre Tätigkeit abgestimmte Arbeitsumgebungen nutzen, von Stillarbeitszonen bis hin zu kreativen Kollaborationsbereichen. Die Bürobeschäftigtenquote in Deutschland lag 2021 bei 36,9 %, was die Relevanz moderner Bürokonzepte unterstreicht [Institut der deutschen Wirtschaft Köln].

Die Organisation erfolgt häufig über digitale Buchungssysteme. Mitarbeitende können über eine App oder eine Software im Voraus einen Schreibtisch, einen Besprechungsraum oder einen Platz in einer Projektzone reservieren. Dies verhindert Konflikte um beliebte Plätze und gibt den Angestellten Planungssicherheit. Wenn ein Unternehmen erfolgreich auf ein non-territoriales Modell umstellt, führt dies oft zu einer signifikanten Reduzierung des benötigten Büroflächenbedarfs. Diese Flächeneffizienz ist einer der Hauptgründe für die Einführung, da ungenutzte Schreibtische, beispielsweise durch Homeoffice oder Außendienst, vermieden werden.

Welche Vorteile bietet die Einführung eines non-territorialen Bürokonzepts?

Die Einführung eines non-territorialen Bürokonzepts bietet primär wirtschaftliche und organisatorische Vorteile. Durch die flexible Nutzung der Arbeitsplätze wird die Bürofläche deutlich effizienter ausgelastet, was zu einer Reduzierung des Flächenbedarfs und somit zu erheblichen Kosteneinsparungen bei Miete und Nebenkosten führen kann [hutloff GmbH].

Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt in der gesteigerten Flexibilität und Autonomie für die Mitarbeitenden. Sie können ihren Arbeitsplatz an die jeweilige Aufgabe anpassen – sei es ein ruhiger Ort für konzentriertes Arbeiten oder ein kreativer Raum für die Zusammenarbeit im Team. Diese Wahlfreiheit fördert eine agile und projektorientierte Arbeitsweise. Weil sich Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen häufiger begegnen, wird der abteilungsübergreifende Austausch und die spontane Kommunikation gefördert, was Innovationen und den internen Wissenstransfer begünstigen kann. Die tägliche freie Platzwahl unterstützt zudem aktiv die Auflösung von starren Abteilungsgrenzen und fördert eine offenere Unternehmenskultur.

Zudem treibt das non-territoriale Büro die Digitalisierung im Unternehmen voran. Die Notwendigkeit, von jedem Arbeitsplatz aus auf alle Daten und Tools zugreifen zu können, erzwingt die Implementierung moderner, cloud-basierter Technologien. Dies macht das Unternehmen nicht nur intern agiler, sondern auch resilienter gegenüber externen Einflüssen, die flexibles Arbeiten erfordern. In Kombination mit hybriden Arbeitsmodellen ermöglicht es eine nahtlose Verbindung zwischen Büro- und Heimarbeit, da die Arbeitsprozesse ohnehin nicht mehr an einen festen Ort gebunden sind. Dies steigert die Attraktivität als Arbeitgeber, insbesondere bei jüngeren Generationen, die laut Studien großen Wert auf flexible Arbeitsbedingungen legen [Bitkom].

Was sind die zentralen Herausforderungen bei der Umstellung auf Desk Sharing?

Die größten Herausforderungen bei der Umstellung auf Desk Sharing sind psychologischer, organisatorischer und technologischer Natur. Der Verlust des persönlichen, festen Arbeitsplatzes kann bei Mitarbeitenden zu einem Gefühl der Entwurzelung und einem schwindenden Zugehörigkeitsgefühl führen, da der eigene Schreibtisch oft als persönliches Territorium empfunden wird [Reckersdrees].

Organisatorisch erfordert das Modell eine strikte Clean Desk Policy, bei der alle persönlichen Gegenstände am Abend entfernt werden müssen. Die konsequente Einhaltung dieser Regel kann eine kulturelle Hürde darstellen und erfordert ein effektives Change Management. Wenn Mitarbeitende diese Regel nicht befolgen, verliert das System seine Funktionalität, da Plätze blockiert bleiben. Zudem müssen ausreichend persönliche Stauräume wie Schließfächer oder mobile Caddies zur Verfügung stehen, was eine sorgfältige Planung der Büroausstattung erfordert. Die tägliche Suche nach einem geeigneten Platz kann außerdem Stress verursachen, insbesondere zu Stoßzeiten oder wenn die Anzahl der Plätze knapp bemessen ist.

Auf technologischer Ebene ist eine absolut zuverlässige und leistungsstarke IT-Infrastruktur die Grundvoraussetzung. Wenn das WLAN instabil ist, Dockingstationen nicht kompatibel sind oder Buchungssysteme ausfallen, führt dies unmittelbar zu Frustration und Produktivitätsverlust. Die Standardisierung der technischen Ausstattung an jedem Arbeitsplatz ist entscheidend, damit ein reibungsloser Wechsel möglich ist. Ein weiterer Punkt ist die Führungskultur: Vorgesetzte müssen lernen, ihre Teams ohne ständige physische Präsenz zu führen und Vertrauen in die Selbstorganisation ihrer Mitarbeitenden zu entwickeln. Der Erfolg hängt somit stark davon ab, ob die menschlichen Bedürfnisse nach Stabilität und Zugehörigkeit mit den Vorteilen der Flexibilität in Einklang gebracht werden.

Wie lässt sich ein non-territoriales Büro erfolgreich implementieren?

Eine erfolgreiche Implementierung erfordert eine strategische Planung in mehreren Phasen, die weit über die reine Umgestaltung der Büroräume hinausgeht. Der Prozess sollte mit einer detaillierten Bedarfsanalyse beginnen, um die tatsächliche Anwesenheitsquote und die spezifischen Arbeitsweisen der verschiedenen Teams und Abteilungen zu verstehen.

Basierend auf dieser Analyse folgt die Entwicklung eines Zonenkonzepts. Anstatt nur identische Schreibtische anzubieten, sollten unterschiedliche Arbeitsumgebungen geschaffen werden. Dazu gehören:

  • Fokus-Zonen: Bereiche für hochkonzentriertes, stilles Arbeiten ohne Störungen.
  • Kollaborations-Zonen: Offene Bereiche mit Whiteboards und flexiblen Möbeln für Teamarbeit und Brainstorming.
  • Kommunikations-Zonen: Bereiche wie Lounges oder Kaffeeküchen, die den informellen Austausch fördern.
  • Rückzugsräume: Kleine Kabinen oder Telefonboxen für vertrauliche Gespräche und Videokonferenzen.
Ein entscheidender Faktor ist das Change Management. Die Mitarbeitenden müssen von Anfang an in den Prozess einbezogen werden. Weil die Umstellung eine erhebliche Veränderung der täglichen Routine darstellt, ist transparente Kommunikation über die Gründe, Vorteile und neuen Regeln unerlässlich. Schulungen zum Umgang mit den neuen Technologien (z.B. Buchungstools) und den Verhaltensregeln (z.B. Clean Desk Policy) sind ebenfalls notwendig. Das Konzept des Hot Desking oder Desk Sharing ist hierbei ein zentraler Bestandteil, der klar kommuniziert werden muss [Gründer.de].

Schließlich müssen die technologischen und physischen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dies umfasst die Bereitstellung von leistungsfähigem WLAN, standardisierten Dockingstationen, einer ausreichenden Anzahl von Steckdosen sowie persönlichen Schließfächern. Ein digitales Arbeitsplatz-Buchungssystem ist empfehlenswert, um die Platzsuche zu vereinfachen und eine faire Verteilung zu gewährleisten. Wenn diese Schritte sorgfältig geplant und umgesetzt werden, kann das non-territoriale Büro seine vollen Potenziale entfalten.

Vergleich: Traditionelles Büro vs. Non-territoriales Büro
Merkmal Traditionelles Büro Non-territoriales Büro
Arbeitsplatzzuweisung Fest zugewiesener, persönlicher Schreibtisch Keine feste Zuweisung, freie Platzwahl (Desk Sharing)
Flächennutzung Ineffizient durch Leerstand bei Abwesenheit (Urlaub, Homeoffice) Hocheffizient, da Plätze von wechselnden Personen genutzt werden
Flexibilität für Mitarbeitende Gering, an einen festen Ort gebunden Hoch, Wahl des Arbeitsplatzes je nach Aufgabe möglich
Kollaboration Primär innerhalb fester Teams und Abteilungen Fördert abteilungsübergreifenden Austausch und spontane Zusammenarbeit
Technikanforderungen Oft standortgebundene Technik (z.B. Desktop-PC) Erfordert mobile Geräte, Cloud-Infrastruktur und Buchungssysteme
Unternehmenskultur Hierarchisch, oft durch feste Strukturen und Abteilungsgrenzen geprägt Fördert eine offene, agile und vertrauensbasierte Kultur

Wie wirkt sich das non-territoriale Modell auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus?

Die Auswirkungen eines non-territorialen Modells auf die Mitarbeiterzufriedenheit sind ambivalent und hängen stark von der Umsetzung sowie der Unternehmenskultur ab. Einerseits kann die gewonnene Autonomie und Flexibilität die Zufriedenheit erheblich steigern. Mitarbeitende schätzen die Möglichkeit, ihren Arbeitsort an ihre Bedürfnisse anzupassen [LinearDirect].

Andererseits kann der Verlust des persönlichen Arbeitsplatzes als negativ empfunden werden. Ein fester Schreibtisch bietet nicht nur Routine und Komfort, sondern dient auch als sozialer Ankerpunkt und Ausdruck der eigenen Identität im Unternehmen. Wenn diese territoriale Verankerung fehlt, kann dies zu Unsicherheit und einer geringeren emotionalen Bindung an den Arbeitgeber führen. Eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 55,1 % der Befragten hauptsächlich an einem Büroarbeitsplatz arbeiten, was die Wichtigkeit dieses Ortes unterstreicht [Institut der deutschen Wirtschaft Köln]. Die tägliche Suche nach einem freien Platz, die Notwendigkeit, seine Sachen ständig zu packen, und die potenzielle Lärmbelästigung in offenen Bereichen sind weitere Faktoren, die zu Unzufriedenheit führen können.

Der Schlüssel zu einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit liegt in einer mitarbeiterorientierten Gestaltung des Konzepts. Wenn das Unternehmen eine Vielfalt an hochwertigen Arbeitsumgebungen anbietet, eine reibungslose technische Ausstattung sicherstellt und die Mitarbeitenden aktiv in den Veränderungsprozess einbindet, überwiegen oft die positiven Aspekte. Es ist entscheidend, dass die Effizienzsteigerung nicht auf Kosten des Wohlbefindens der Belegschaft geht. Wenn-Dann-Logik: Wenn die Mitarbeitenden das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisse nach Ruhe, sozialem Austausch und Stabilität ernst genommen werden, dann steigt die Akzeptanz und damit auch die Zufriedenheit mit dem flexiblen Büromodell.

Häufige Fragen zum non-territorialen Büro

Was ist der Unterschied zwischen Desk Sharing und Hot Desking?

Im deutschsprachigen Raum werden die Begriffe Desk Sharing und Hot Desking meist synonym verwendet. Beide beschreiben das Prinzip, dass sich mehrere Mitarbeitende einen Arbeitsplatz teilen und keinen fest zugewiesenen Schreibtisch haben. Der Begriff Hot Desking wird manchmal etwas enger gefasst und bezieht sich rein auf das "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst"-Prinzip.

Ist ein non-territoriales Büro für jedes Unternehmen geeignet?

Nein, das Konzept ist nicht universell passend. Es eignet sich besonders für Unternehmen mit einer hohen Quote an mobiler Arbeit, Projektteams und einer digitalisierten Arbeitsweise. Für Tätigkeiten, die spezielle, fest installierte Ausrüstung erfordern oder eine hohe Vertraulichkeit am Arbeitsplatz voraussetzen, ist es weniger geeignet.

Wie wird die Einhaltung der Clean Desk Policy sichergestellt?

Die Einhaltung wird durch eine Kombination aus klarer Kommunikation, festen Regeln und der Bereitstellung der nötigen Infrastruktur wie persönlicher Schließfächer sichergestellt. Eine positive Fehlerkultur und regelmäßige Erinnerungen durch Führungskräfte helfen dabei, die Regel als selbstverständlichen Teil der neuen Arbeitskultur zu etablieren.

Verlieren Mitarbeiter*innen den Anschluss an ihr Team?

Das Risiko besteht, kann aber durch gezielte Maßnahmen minimiert werden. Sogenannte "Team-Nachbarschaften" oder feste Zonen für Abteilungen können helfen, den sozialen Zusammenhalt zu wahren. Regelmäßige Team-Meetings, sowohl virtuell als auch physisch, und der Einsatz von digitalen Kollaborationstools sind essenziell, um die Verbindung im Team aufrechtzuerhalten.

Quellenverzeichnis

  1. Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). (2023). Büroarbeit im Wandel: Eine Analyse zu Entwicklungen, Wünschen und Potenzialen. Abgerufen von https://www.iwkoeln.de
  2. Bitkom e.V. (2022). New Work: Jeder Zweite will Vertrauensarbeitszeit und Recht auf Homeoffice. Abgerufen von https://www.bitkom.org
  3. LinearDirect. (o. D.). Non-territoriales Büro: flexibel arbeiten leichtgemacht. Abgerufen von https://lineardirect.eu
  4. Gründer.de. (o. D.). Desk Sharing – Das Bürokonzept der Zukunft?. Abgerufen von https://www.gruender.de
  5. Reckersdrees, J. (2022). Non-Territorial Workplace Models in the Context of Hybrid Working. Hochschule für Wirtschaft und Management (HfWM). Abgerufen von https://jums.academy
  6. hutloff GmbH. (o. D.). Flexibles Büro / Non-territoriales Büro. Abgerufen von https://www.hutloff.de

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