Lärmminderung im Büro: Effektive Maßnahmen für mehr Ruhe

Lärmminderung Büro: Akustische Optimierung 🔇 Schallabsorber ✓ Raumgestaltung ✓ Verhaltensrichtlinien ✓ Produktivität steigern durch gezielte Lärmreduktion!

Wie kann Lärm im Büro effektiv reduziert werden?

Die effektive Reduzierung von Lärm im Büro gelingt durch eine Kombination aus baulichen, organisatorischen und individuellen Maßnahmen. Da Lärm einer der größten Störfaktoren ist, führt eine gezielte akustische Optimierung zur Steigerung der Konzentration und des Wohlbefindens der Mitarbeiter*innen. Zu den Kernmaßnahmen gehören die Installation von Schallabsorbern, eine durchdachte Raumgestaltung mit Zonenkonzepten und die Etablierung klarer Verhaltensregeln für die Kommunikation am Arbeitsplatz.

Warum ist Lärmminderung im Büro für die Produktivität entscheidend?

Eine gezielte Lärmminderung im Büro ist entscheidend, weil eine hohe Geräuschkulisse die kognitive Leistungsfähigkeit und die Produktivität nachweislich senkt. Dauerlärm, insbesondere durch Gespräche, führt zu Konzentrationsverlust, erhöhten Fehlerquoten und einer signifikanten Steigerung des Stresslevels bei den Beschäftigten. Dies kann langfristig die Mitarbeiterzufriedenheit und sogar die Gesundheit beeinträchtigen.

Lärm am Arbeitsplatz wird als psychische Belastung eingestuft, die nicht unterschätzt werden sollte. Studien belegen, dass bereits ein mäßiger Lärmpegel die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin erhöht, was zu Anspannung und geringerer Problemlösungskompetenz führt. [Haufe Redaktion] Eine Untersuchung von Oxford Economics ergab, dass nur 1 % der Arbeitnehmer*innen in der Lage sind, Ablenkungen in lauten Büroumgebungen ohne aktive Gegenmaßnahmen auszublenden. Da die Konzentrationsfähigkeit direkt mit der Arbeitsqualität korreliert, führt eine Reduktion der Störgeräusche zu einer messbar besseren Leistung und weniger Fehlern.

Die wirtschaftlichen Folgen von Bürolärm sind beträchtlich. Laut einer Umfrage fühlen sich 63 % der Arbeitnehmer*innen durch das Fehlen ruhiger Arbeitsbereiche in ihrer Produktivität beeinträchtigt. [Cirrus Research] Dieser Mangel an Rückzugsmöglichkeiten führt dazu, dass Mitarbeiter*innen kreative, aber ineffiziente Strategien zur Lärmvermeidung entwickeln. So gaben 75 % an, für konzentriertes Arbeiten gezielt Pausen außerhalb des Büros einzulegen, beispielsweise durch Spaziergänge. Dies verdeutlicht, dass die Investition in eine ruhige Arbeitsumgebung direkt die effektiv genutzte Arbeitszeit erhöht und die Bindung von Fachkräften stärkt, da Angestellte in lauten Büros eher einen Arbeitsplatzwechsel in Betracht ziehen.

Welche baulichen und raumakustischen Maßnahmen reduzieren Bürolärm am effektivsten?

Die effektivsten baulichen Maßnahmen zur Lärmreduktion im Büro umfassen die Optimierung der Raumakustik durch schallabsorbierende Materialien an Decken, Wänden und Böden. Weil harte, glatte Oberflächen wie Beton, Glas oder Parkett Schall reflektieren und Nachhall erzeugen, ist deren gezielte Dämpfung der Schlüssel zu einer ruhigen Arbeitsatmosphäre.

Das Grundprinzip der Raumakustik basiert auf der Kontrolle von Schallreflexionen. In einem unbehandelten Raum prallen Schallwellen von Wänden, Decke und Boden ab und überlagern sich, was zu einem unangenehmen Geräuschpegel und schlechter Sprachverständlichkeit führt. Akustikelemente wie Deckensegel oder schallabsorbierende Wandpaneele unterbrechen diesen Kreislauf. Sie bestehen aus porösen Materialien (z. B. Vlies, Schaumstoff), die die Energie der Schallwellen in Wärme umwandeln und so den Nachhall signifikant reduzieren. Besonders wirksam ist die Anbringung von Absorbern an der Decke, da sie die größte freie Fläche im Raum darstellt.

Auch der Bodenbelag hat einen erheblichen Einfluss auf die Akustik. Harte Böden wie Fliesen oder Laminat verstärken Trittschall und reflektieren Geräusche stark. Ein Teppichboden oder spezielle Akustik-Vinylböden hingegen schlucken Schall direkt an der Quelle und reduzieren die Geräuschkulisse spürbar. Gemäß den Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) sollte der Schallabsorptionsgrad der Raumoberflächen an die Büronutzung angepasst werden, um die Lärmbelastung so gering wie möglich zu halten. [coneon.de]

In Großraumbüros sind zudem fest installierte oder mobile Schallschutzwände und Raumteiler essenziell. Wenn direkte Sichtverbindungen zwischen Arbeitsplätzen unterbrochen werden, wird auch die direkte Schallausbreitung blockiert. Dies schafft akustisch getrennte Zonen und erhöht die Privatsphäre. Die Kombination dieser baulichen Maßnahmen führt zu einer deutlichen Senkung des allgemeinen Lärmpegels und verbessert die Konzentrationsfähigkeit aller Anwesenden.

Wie trägt die richtige Bürogestaltung und Einrichtung zur Lärmreduktion bei?

Eine durchdachte Bürogestaltung trägt maßgeblich zur Lärmminderung bei, indem sie akustische Zonen schafft und schallabsorbierende Möbel gezielt einsetzt. Die Anordnung von Arbeitsplätzen, die Auswahl der Materialien und die Integration von Stauraum und Pflanzen beeinflussen die Schallausbreitung und damit den wahrgenommenen Lärmpegel im Raum erheblich.

Ein zentrales Element ist die Gliederung des Büros in verschiedene Funktionsbereiche. Wenn Bereiche für kommunikative Tätigkeiten (z. B. Team-Besprechungen, Telefonate) räumlich von Zonen für hochkonzentrierte Einzelarbeit getrennt werden, wird die gegenseitige Störung minimiert. Diese Trennung kann durch Regalsysteme, akustisch wirksame Raumteiler oder sogar unterschiedliche Bodenbeläge visuell und akustisch markiert werden. Die Platzierung von lauten Geräten wie Druckern oder Kaffeemaschinen in separaten, schallgedämmten Nischen ist eine weitere einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme. [weberbuero.de]

Bei der Möbelauswahl sollte auf schallabsorbierende Eigenschaften geachtet werden. Stühle mit Stoffbezug, Schreibtische mit Holz- statt Glasoberflächen und Schränke mit textilen Fronten oder perforierten Oberflächen tragen zur Schallabsorption bei. Besonders wirksam sind Tischtrennwände, die den Schall direkt am Entstehungsort abfangen und verhindern, dass sich Gespräche über benachbarte Schreibtische ausbreiten. Gemäß den Empfehlungen für Großraumbüros sollte zudem eine ausreichende Fläche pro Arbeitsplatz eingeplant werden, idealerweise 12 bis 15 m² in Räumen ab 400 m², um eine natürliche Distanz zu gewährleisten. [ratgeber.bueromoebel-experte.de]

Selbst die Integration von Pflanzen kann einen positiven, wenn auch begrenzten Beitrag leisten. Große Pflanzen mit dichten Blättern streuen die Schallwellen (Schalldiffusion) und brechen harte, glatte Flächen auf. Obwohl sie keine Schallabsorber im technischen Sinne ersetzen können, verbessern sie die Raumakustik und das psychologische Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen, was die Toleranz gegenüber Restgeräuschen erhöhen kann.

Vergleich von akustischen Elementen zur Lärmminderung im Büro
Akustikelement Wirkungsweise Optimaler Einsatzort Vorteile
Deckensegel / Deckenabsorber Absorption von Schallwellen im gesamten Raum, Reduzierung des Nachhalls Direkt über Lärmquellen (z.B. Arbeitsplatzgruppen) oder flächendeckend an der Decke Sehr hohe Effektivität, unauffällige Integration, keine Reduzierung der Bodenfläche
Akustik-Wandpaneele Verhinderung von Schallreflexionen an Wänden (Flatterechos) An freien Wandflächen, besonders gegenüber von Lärmquellen oder in Besprechungsräumen Gezielte Wirkung, auch als gestalterisches Element nutzbar (z.B. bedruckt)
Tischtrennwände (Desk-Screens) Abschirmung von direktem Schall zwischen benachbarten Arbeitsplätzen Direkt an Schreibtischen, vor allem in Großraumbüros Hohe Effektivität bei der Reduzierung von Gesprächslärm, schafft Privatsphäre
Mobile Stellwände / Raumteiler Flexible akustische und visuelle Trennung von Bürobereichen Zur Schaffung temporärer Ruhezonen oder zur Gliederung offener Büroflächen Flexibel einsetzbar, ermöglicht dynamische Raumkonzepte, gute Schallabschirmung
Akustik-Teppich / Teppichfliesen Absorption von Trittschall und Reduzierung von Schallreflexionen am Boden Flächendeckend in Laufwegen und Arbeitsbereichen Grundlegende Verbesserung der Raumakustik, Reduzierung von Gehgeräuschen

Welche organisatorischen Regeln und Verhaltensweisen fördern ein ruhiges Arbeitsumfeld?

Organisatorische Regeln sind eine kostengünstige und zugleich hochwirksame Ergänzung zu baulichen Maßnahmen, da sie das Lärmbewusstsein schärfen und störendes Verhalten direkt regulieren. Die Einführung klarer Kommunikationsrichtlinien und die Festlegung von Ruhezeiten schaffen eine Kultur der gegenseitigen Rücksichtnahme und tragen maßgeblich zur Lärmreduktion bei.

Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Etablierung von "Spielregeln" für die Kommunikation im Büro. Dazu gehört beispielsweise die Vereinbarung, längere oder laute Telefonate in dafür vorgesehenen Telefonboxen oder ungenutzten Besprechungsräumen zu führen. Kurze Absprachen am Platz sollten leise erfolgen. Wenn ein Gespräch länger als wenige Minuten dauert, ist es rücksichtsvoller, sich in eine dafür vorgesehene Kommunikationszone oder die Kaffeeküche zurückzuziehen. Diese einfachen Verhaltensweisen reduzieren die Hauptstörquelle im Büro – die menschliche Stimme – erheblich. [PALMBERG]

Die Einführung von festen Ruhezeiten kann die Produktivität ebenfalls steigern. Wenn beispielsweise vereinbart wird, dass von 9 bis 11 Uhr eine "Deep Work"-Phase gilt, in der auf nicht dringende Anrufe und Gespräche am Platz verzichtet wird, können sich alle Mitarbeiter*innen auf anspruchsvolle Aufgaben konzentrieren. Visuelle Signale, wie kleine Tischaufsteller, die anzeigen, ob eine Person gerade ungestört arbeiten möchte, können diese Regelung unterstützen und die Hemmschwelle für Unterbrechungen erhöhen.

Zusätzlich sollten technische Geräuschquellen optimiert werden. Die Benachrichtigungstöne von E-Mail-Programmen und Messengern können auf allen Firmenrechnern standardmäßig deaktiviert oder auf lautlos gestellt werden. Auch die Nutzung von Headsets für Telefonate und Videokonferenzen ist eine wichtige Maßnahme. Dadurch wird nicht nur die Sprachqualität für die Gesprächspartner*innen verbessert, sondern auch die Lautstärke im Raum erheblich reduziert, da keine Freisprechfunktion genutzt wird.

Welche Rolle spielen technische Lösungen wie Noise-Cancelling-Kopfhörer?

Technische Hilfsmittel wie Noise-Cancelling-Kopfhörer spielen eine wichtige, aber ergänzende Rolle bei der individuellen Lärmminderung am Arbeitsplatz. Sie ermöglichen es Mitarbeiter*innen, sich temporär von der Umgebung abzuschotten, können jedoch keine grundlegend schlechte Raumakustik ersetzen und bergen bei dauerhafter Nutzung auch Nachteile für die Teamkommunikation.

Die Beliebtheit von Kopfhörern als Lärmschutzmaßnahme ist ein klares Indiz für unzureichende akustische Bedingungen in vielen Büros. Eine Studie zeigt, dass 32 % der Mitarbeiter*innen aktiv Kopfhörer nutzen, um sich vor Lärm zu schützen und konzentrieren zu können. [Cirrus Research] Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation, ANC) erzeugen einen Gegenschall, der vor allem tieffrequente, monotone Geräusche wie das Brummen einer Klimaanlage oder das Rauschen im Hintergrund effektiv neutralisiert. Gegen unregelmäßige Geräusche wie Gespräche sind sie weniger wirksam, können aber durch das Abspielen von Musik oder fokussierungsfördernden Klängen (z.B. weißes Rauschen) ablenkende Stimmen maskieren.

Wenn Mitarbeiter*innen gezwungen sind, dauerhaft Kopfhörer zu tragen, um arbeitsfähig zu sein, ist dies ein Alarmsignal für das Management. Eine permanente Nutzung kann zu sozialer Isolation führen und die spontane, informelle Kommunikation im Team unterbinden. Es kann der Eindruck entstehen, dass Kolleg*innen nicht ansprechbar sind, was die Zusammenarbeit erschwert. Daher sind Kopfhörer eine gute Lösung für zeitlich begrenzte Konzentrationsphasen, aber keine nachhaltige Strategie für eine gute Arbeitsumgebung.

Die Verantwortung für Lärmschutz liegt beim Arbeitgeber. Wenn ein Großteil des Teams auf persönliche technische Hilfsmittel zurückgreift, zeigt dies einen dringenden Handlungsbedarf bei der raumakustischen und organisatorischen Gestaltung des Büros. Noise-Cancelling-Kopfhörer sollten eine Option zur persönlichen Arbeitsplatzgestaltung sein, nicht eine Notwendigkeit, um den Arbeitstag zu überstehen. Die Investition in eine gute Grundakustik ist immer die fundamentalere und sozial verträglichere Lösung. [Personalwirtschaft]

Häufige Fragen zur Lärmminderung im Büro

Wie viel Lärm ist im Büro gesetzlich erlaubt?

Für Bürotätigkeiten, die eine hohe Konzentration erfordern, empfiehlt die Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR A3.7 "Lärm") einen Schalldruckpegel von unter 55 dB(A). Bei einfachen oder routinemäßigen Bürotätigkeiten sollte der Grenzwert von 70 dB(A) nicht überschritten werden, um psychische Belastungen und Gesundheitsschäden zu vermeiden.

Muss der Arbeitgeber für Lärmschutz sorgen?

Ja, der Arbeitgeber ist gemäß Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen und die Lärmbelastung am Arbeitsplatz so gering wie möglich zu halten. Dies umfasst die Bereitstellung einer geeigneten Arbeitsumgebung durch technische und organisatorische Schutzmaßnahmen.

Helfen Pflanzen wirklich gegen Lärm im Büro?

Pflanzen tragen nur in begrenztem Maße zur Lärmreduktion bei. Ihre Blätter und Stämme streuen den Schall (Diffusion) und können harte, reflektierende Oberflächen aufbrechen. Sie ersetzen jedoch keine professionellen Schallabsorber, können aber als ergänzende Maßnahme die Raumakustik und das Wohlbefinden leicht verbessern.

Was sind die häufigsten Lärmquellen im Büro?

Die mit Abstand häufigste und störendste Lärmquelle im Büro sind die Gespräche von Kolleg*innen, sowohl direkte Unterhaltungen als auch Telefonate. Weitere Quellen sind technische Geräte wie Drucker und Telefone, Trittschall in Fluren sowie Geräusche von der Lüftungs- oder Klimaanlage.

Quellenverzeichnis

  1. Cirrus Research. (2024). Was verursacht Lärmbelästigung in Büros?. Abgerufen von https://cirrusresearch.com/de/was-verursacht-larmbelastigung-in-buros/
  2. Coneon. (o. D.). Arbeitsstättenrichtlinien bezüglich Lärm. Abgerufen von https://www.coneon.de/news/arbeitsstaettenrichtlinien-bezueglich-laerm/
  3. Bueromoebel-Experte. (o. D.). Lärm im Büro reduzieren im Großraumbüro. Abgerufen von https://ratgeber.bueromoebel-experte.de/bueroplanung/laerm-im-buero-reduzieren-grossraumbuero/
  4. Haufe Redaktion. (2011). Geräusche im Büro dämmen. Abgerufen von https://www.haufe.de/arbeitsschutz/gesundheit-umwelt/geraeusche-im-buero-daemmen_94_70106.html
  5. SonicShop. (2019). Die Schattenseite offener Büros. Abgerufen von https://www.sonicshop.de/blog/2019/die-schattenseite-offener-bueros/
  6. WeberBÜRO. (o. D.). Bürolärm reduzieren – Maßnahmen & Tipps. Abgerufen von https://www.weberbuero.de/service/magazin/buerolaerm-reduzieren
  7. Personalwirtschaft. (2018). Angestellte klagen über zunehmende Lärmbelastung im Büro. Abgerufen von https://www.personalwirtschaft.de/news/hr-organisation/angestellte-klagen-ueber-zunehmende-laermbelastung-im-buero-100987/
  8. PALMBERG. (o. D.). Forschung & Lärm – Gesunde Büro-Raumakustik. Abgerufen von https://inperspective.palmberg.de/raumakustik/forschung-laerm-gesunde-buero-raumakustik

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