Danke! Wir haben Ihre Anfrage erhalten und melden uns schnellstmöglich bei Ihnen!
Oops! Something went wrong while submitting the form.
🔬 Fraunhofer Institut Büro der Zukunft: Wegweisende Konzepte ✓ Forschung ✓ Trends ✓ Entwicklung ✓ Hier entdecken!
Das Fraunhofer Institut, insbesondere das Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), erforscht, wie sich Büro- und Wissensarbeit durch Digitalisierung, neue Arbeitsformen und gesellschaftliche Veränderungen wandeln. Die Forschung analysiert Trends und entwickelt datengestützte Konzepte für zukünftige Arbeitswelten, die Produktivität, Wohlbefinden und Nachhaltigkeit miteinander verbinden.
Die Forschung des Fraunhofer IAO fokussiert sich auf nutzerzentrierte und flexible Raumkonzepte wie den Multispace. Dieses Modell kombiniert verschiedene Arbeitszonen – von offenen, kollaborativen Bereichen bis hin zu geschlossenen Rückzugsorten für konzentriertes Arbeiten – und wird von 54 % der Befragten als zukunftsweisend angesehen. [Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und designfunktion]
Das Multispace-Konzept ist eine direkte Antwort auf die diversifizierten Anforderungen der Wissensarbeit. Da Mitarbeitende je nach Aufgabe unterschiedliche Umgebungen benötigen, führt ein starres Einzel- oder Großraumbüro oft zu Effizienzverlusten. Wenn ein Team beispielsweise ein kreatives Brainstorming durchführen muss, benötigt es einen kollaborativen Raum mit interaktiven Whiteboards. Wenn ein Mitglied desselben Teams später einen komplexen Bericht schreiben muss, ist ein ruhiger Fokusraum ideal. Ein Multispace-Büro stellt diese unterschiedlichen Zonen bedarfsgerecht zur Verfügung und fördert so Agilität und projektorientiertes Arbeiten.
Ein weiteres zentrales Konzept sind "Cognitive Environments". Hierbei handelt es sich um intelligente Büroumgebungen, die sich mithilfe von Sensoren und KI individuell an die Bedürfnisse der Nutzenden anpassen. Wenn ein System erkennt, dass die Konzentration nachlässt, kann es beispielsweise die Beleuchtung oder die Raumtemperatur anpassen, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. Solche smarten Büros zielen darauf ab, nicht nur das Wohlbefinden zu verbessern, sondern auch die Energieeffizienz des Gebäudes zu optimieren. [Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO]
Hybride Arbeitsmodelle, eine Kombination aus Präsenzarbeit im Büro und mobilem Arbeiten, verändern die Funktion des Büros fundamental. Es entwickelt sich von einem reinen Arbeitsort zu einem zentralen Knotenpunkt für Kollaboration, soziale Interaktion und die Stärkung der Unternehmenskultur, wie die Studie »Homeoffice Experience 3.0« zeigt. [Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO]
Da Routineaufgaben und konzentrierte Einzelarbeit zunehmend im Homeoffice erledigt werden können, muss das Büro einen klaren Mehrwert bieten, um für Mitarbeitende attraktiv zu bleiben. Dieser Mehrwert liegt vor allem in Aktivitäten, die physische Anwesenheit erfordern: spontaner Wissensaustausch, kreative Workshops, Teambuilding und die informelle Weitergabe von Unternehmenskultur. Deshalb müssen Büroflächen so gestaltet sein, dass sie genau diese Interaktionen fördern. Statt Reihen von Einzelarbeitsplätzen werden flexible Projektflächen, Lounges und multifunktionale Besprechungsräume wichtiger. Die Immobilie wird zur Bühne für die Unternehmensidentität.
Diese Entwicklung hat direkte Konsequenzen für die Immobilienstrategie von Unternehmen. Die reine Quadratmeterzahl pro Mitarbeiter*in verliert an Bedeutung, während die Qualität und Vielseitigkeit der Fläche in den Vordergrund rückt. Die Studie "Beyond Multispace" des Fraunhofer IAO entwickelt Szenarien bis zum Jahr 2030, die zeigen, wie Unternehmen ihre Büroflächen reduzieren und gleichzeitig deren Funktionalität und Attraktivität erhöhen können. [Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO]
Technologie und Digitalisierung sind die entscheidenden Wegbereiter für das Büro der Zukunft. Sie ermöglichen nicht nur flexible und hybride Arbeitsmodelle, sondern sind auch die Grundlage für effiziente, adaptive und nutzerfreundliche Arbeitsumgebungen, wie sie im Forschungsprojekt Office 21® untersucht werden. [Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, 2023]
Die technologische Ausstattung umfasst dabei weit mehr als nur leistungsfähige Laptops und eine stabile Internetverbindung. Intelligente Gebäudetechnik, die Beleuchtung, Klima und Raumbuchung steuert, gehört ebenso dazu wie digitale Kollaborationstools, die eine nahtlose Zusammenarbeit über Standorte hinweg ermöglichen. Die Forschung zur papierarmen Arbeit zeigt, dass digitale Prozesse die Effizienz steigern und neue, flexible Arbeitsweisen unterstützen können. Dies führt dazu, dass die physische Büroinfrastruktur enger mit der digitalen Infrastruktur verschmelzen muss, um ein ganzheitliches Arbeitserlebnis zu schaffen. [Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, 2024]
Die folgende Tabelle vergleicht die Merkmale eines traditionellen Büros mit denen eines smarten Büros der Zukunft nach den Erkenntnissen des Fraunhofer Instituts.
Merkmal | Traditionelles Büro | Büro der Zukunft (nach Fraunhofer) |
---|---|---|
Raumkonzept | Starr (Einzel- oder Großraumbüros), feste Arbeitsplätze | Flexibel und dynamisch (Multispace), aktivitätsorientierte Zonen |
Technologie | Grundausstattung (PC, Telefon), papierbasierte Prozesse | Integrierte Smart-Technologie (IoT), digitale Kollaborationstools, papierarm |
Arbeitsweise | Präsenzkultur, feste Arbeitszeiten, hierarchisch | Hybride Modelle, ergebnisorientiert, projektbasiert und selbstbestimmt |
Zweck des Büros | Ort der individuellen Arbeitserledigung | Ort für Kollaboration, Innovation und Unternehmenskultur |
Nachhaltigkeit und hochwertige Architektur sind keine optionalen Extras mehr, sondern zentrale Kriterien für die Zukunftsfähigkeit von Büroimmobilien. Eine gemeinsame Studie von Fraunhofer IAO, MOMENI Gruppe und Union Investment zeigt, dass 85 % der Entscheider*innen diese Faktoren als entscheidend für die Attraktivität von Büroflächen ansehen.
Dieser Trend, auch als "Flight to Quality" bezeichnet, bedeutet, dass Unternehmen und deren Mitarbeitende zunehmend hohe Ansprüche an ihr Arbeitsumfeld stellen. Ein nachhaltiges Gebäude, zertifiziert nach Standards wie DGNB oder LEED, reduziert nicht nur den ökologischen Fußabdruck und die Betriebskosten, sondern dient auch als starkes Signal im Wettbewerb um Talente. Junge Fachkräfte erwarten von ihrem Arbeitgeber ein klares Bekenntnis zu sozialer und ökologischer Verantwortung. Eine attraktive Architektur und eine hochwertige Innenausstattung steigern das Wohlbefinden und die Identifikation mit dem Unternehmen.
Die Lage der Immobilie bleibt ebenfalls ein Schlüsselfaktor. Zentrale, gut erreichbare Standorte mit einer ansprechenden Infrastruktur (Gastronomie, Kulturangebote) sind besonders gefragt. Weil das Büro ein Ort der Begegnung wird, gewinnt sein urbanes Umfeld an Bedeutung. Es trägt maßgeblich dazu bei, die Anreise für die Mitarbeitenden lohnenswert zu machen und unterstützt die Funktion des Büros als sozialen Ankerpunkt. [MOMENI Gruppe und Union Investment]
Die praktische Umsetzung der Forschungserkenntnisse beginnt mit einer nutzerzentrierten Analyse der spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens. Es gibt keine Universallösung; stattdessen muss die zukünftige Arbeitswelt auf die individuellen Arbeitsprozesse, die Unternehmenskultur und die Wünsche der Mitarbeitenden zugeschnitten werden.
Ein erster Schritt ist die Durchführung von Workshops und Umfragen, um zu verstehen, welche Tätigkeiten die Mitarbeitenden ausüben und welche Umgebungen sie dafür benötigen. Die "Office Analytics" Studie des Fraunhofer IAO liefert hierfür methodische Ansätze, um den Bedarf verschiedener Arbeitstypen zu ermitteln. [Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, 2018] Auf Basis dieser Analyse kann ein passgenaues Multispace-Konzept entwickelt werden, das die richtigen Zonen im richtigen Verhältnis anbietet. Es wird empfohlen, weniger hierarchisch und stärker projektorientiert zu planen.
Die Implementierung sollte idealerweise in Pilotprojekten erfolgen. Auf einer Testfläche kann ein neues Konzept erprobt und evaluiert werden, bevor es unternehmensweit ausgerollt wird. Dieser iterative Prozess erlaubt es, aus Erfahrungen zu lernen und das Konzept kontinuierlich zu verbessern. Das Innovationsnetzwerk Office 21® des Fraunhofer IAO begleitet Unternehmen bei diesem Wandel und bietet eine Plattform für den Austausch von Best Practices und wissenschaftlich fundierten Handlungsempfehlungen. [Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, 2023]
Unternehmen profitieren durch wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen für ihre Immobilien- und Personalstrategie. Die Konzepte helfen, Arbeitsumgebungen zu schaffen, die die Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität steigern, die Arbeitgeberattraktivität erhöhen und gleichzeitig eine effizientere Flächennutzung ermöglichen, was zu Kosteneinsparungen führen kann.
Nein, die Prinzipien sind skalierbar und auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) relevant. Konzepte wie Multispace oder hybride Arbeitsmodelle können an die Größe und die spezifischen Bedürfnisse eines jeden Unternehmens angepasst werden. Oft sind KMU sogar agiler in der Umsetzung solcher Veränderungen.
Der empfohlene erste Schritt ist eine gründliche Analyse der eigenen Arbeitskultur und der tatsächlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden. Anstatt direkt bauliche Maßnahmen zu ergreifen, sollten Unternehmen durch Umfragen und Workshops ermitteln, welche Arbeitsweisen und -orte für ihre Teams am effektivsten sind.
Ja, die Einbeziehung der Mitarbeitenden ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Die Forschung des Fraunhofer IAO betont einen nutzerzentrierten Ansatz (User-Centered Design). Partizipative Prozesse stellen sicher, dass die neue Arbeitswelt akzeptiert wird und die realen Anforderungen der täglichen Arbeit erfüllt.