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🧘 Effektives Autogenes Training lernen ✓ Techniken ✓ Übungen ✓ Anwendung ✓ Jetzt entspannen!
Autogenes Training ist eine wissenschaftlich anerkannte Entspannungsmethode, die auf Autosuggestion basiert. Durch formelhafte Vorstellungen wie "Die Arme sind schwer" wird das vegetative Nervensystem beeinflusst, was zu einer tiefen körperlichen und mentalen Entspannung führt und die Stressresistenz im anspruchsvollen Arbeitsumfeld gezielt steigert.
Autogenes Training ist eine konzentrative Selbstentspannungstechnik, die vom deutschen Psychiater Johannes Heinrich Schultz in den 1920er Jahren entwickelt wurde. Sie basiert auf dem Prinzip der Autosuggestion, bei dem durch wiederholte, formelhafte Vorsätze ein Zustand tiefer Entspannung herbeigeführt wird. Die Methode zielt darauf ab, das vegetative Nervensystem, das unbewusst Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung und Verdauung steuert, willentlich zu beeinflussen.
Der wissenschaftliche Mechanismus hinter dem autogenen Training liegt in der Aktivierung des Parasympathikus, dem Teil des vegetativen Nervensystems, der für Erholung und Regeneration zuständig ist. Wenn eine Person sich wiederholt auf Formeln wie „Mein rechter Arm ist ganz schwer“ konzentriert, sendet das Gehirn entsprechende Signale an die Muskulatur. Da die Muskelspannung nachlässt, wird dies als tatsächliche Schwere empfunden. Dieser Prozess führt zu einer Kaskade physiologischer Reaktionen: Die Herzfrequenz und der Blutdruck sinken, die Atmung wird ruhiger und tiefer, und die Durchblutung in den Extremitäten nimmt zu, was als Wärmegefühl wahrgenommen wird. [Peter Gräter]
Dieser Zustand der Selbsthypnose ermöglicht es, aus dem "Kampf-oder-Flucht"-Modus, der durch chronischen Stress im Büroalltag aktiviert wird, in einen regenerativen Zustand zu wechseln. Die regelmäßige Anwendung trainiert das Gehirn und den Körper darin, schneller und effektiver auf Stressreize mit Entspannung zu reagieren. Anstatt von äußeren Umständen kontrolliert zu werden, erlernt die Person eine Form der Selbstregulation, die es ihr ermöglicht, auch in hochfrequentierten Arbeitsphasen innere Ruhe zu bewahren. Das Verfahren gilt als wissenschaftlich fundiert und wird in der Psychotherapie und Prävention eingesetzt. [Neurologen-und-Psychiater-im-Netz]
Die Wirksamkeit ist durch zahlreiche Studien belegt, welche positive Effekte bei psychosomatischen Störungen, Schlafproblemen und Angstzuständen nachweisen. Weil das autogene Training direkt auf physiologische Prozesse einwirkt, kann es nicht nur die subjektive Wahrnehmung von Stress reduzieren, sondern auch objektiv messbare Stressmarker im Körper positiv beeinflussen. Es stellt somit ein wirksames Werkzeug dar, um die psychophysische Balance wiederherzustellen und die allgemeine Resilienz zu stärken.
Für den Büroalltag eignen sich vor allem die Grundübungen des autogenen Trainings, da sie unauffällig am Schreibtisch durchgeführt werden können. Diese Übungen zielen darauf ab, schrittweise eine tiefe körperliche Entspannung herbeizuführen, indem man sich nacheinander auf verschiedene Körperempfindungen konzentriert.
Eine effektive Durchführung erfordert eine ruhige Sitzposition mit geschlossenen Augen. Die Konzentration wird nacheinander auf spezifische Formeln gelenkt, die jeweils mehrfach in Gedanken wiederholt werden. Der Fokus liegt dabei nicht auf der Leistung, sondern auf dem passiven Geschehenlassen der Empfindung. Wenn die Entspannung erreicht ist, wird der Zustand mit einer aktiven Rücknahme beendet, indem man die Fäuste ballt, die Arme kräftig beugt und streckt, tief durchatmet und die Augen öffnet.
Die sechs Standardübungen der Unterstufe sind wie folgt aufgebaut:
Die erfolgreiche Integration von autogenem Training in den Arbeitsalltag hängt von Regelmäßigkeit und einer bewussten Planung ab. Es geht darum, feste, kurze Zeitfenster zu schaffen, in denen die Übungen ungestört durchgeführt werden können, um eine nachhaltige Wirkung auf das Stresslevel zu erzielen.
Ein strukturierter Ansatz ist hierbei entscheidend. Zunächst sollte ein geeigneter Ort gefunden werden. Wenn das eigene Büro keine ausreichende Ruhe bietet, können ungenutzte Besprechungsräume oder ausgewiesene Ruheräume eine Alternative sein. Wenn solche Räume nicht verfügbar sind, kann die Übung auch diskret am eigenen Schreibtisch mit Kopfhörern durchgeführt werden, um akustische Ablenkungen zu minimieren. Der Schlüssel ist, eine Routine zu etablieren, beispielsweise direkt vor der Mittagspause oder am Nachmittag, wenn die Konzentration nachlässt.
Für den Einstieg genügen bereits kurze Einheiten von fünf bis zehn Minuten. Es ist nicht notwendig, sofort den gesamten Zyklus der sechs Grundübungen zu durchlaufen. Anfänger*innen können sich zunächst nur auf die Schwere- und Wärmeübung konzentrieren. Sobald diese Empfindungen zuverlässig hervorgerufen werden können, werden die weiteren Übungen schrittweise hinzugefügt. Da die Wirkung kumulativ ist, führt regelmäßiges, kurzes Üben zu besseren Ergebnissen als seltene, lange Sitzungen.
Moderne Technologien können die Integration erleichtern. Spezielle Apps für autogenes Training bieten geführte Anleitungen und Erinnerungsfunktionen, die dabei helfen, die Routine beizubehalten. Für Unternehmen, die das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter*innen aktiv fördern möchten, kann die Organisation von zertifizierten Kursen eine sinnvolle Maßnahme sein. Laut einer Übersicht von Focus Online kostet ein solcher Kurs mit bis zu zehn Sitzungen im Durchschnitt etwa 120 Euro, wobei gesetzliche Krankenkassen oft einen Teil der Kosten übernehmen. [Focus Online]
Autogenes Training bietet eine Reihe wissenschaftlich belegter gesundheitlicher Vorteile, die sich direkt positiv auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden von Mitarbeiter*innen auswirken. Die regelmäßige Praxis führt zu einer signifikanten Reduktion von Stresssymptomen und verbessert die Fähigkeit zur Selbstregulation unter Belastung.
Eine umfassende Meta-Analyse von 64 klinischen Studien zeigte, dass autogenes Training wirksam bei der Behandlung diverser psychosomatischer Erkrankungen ist. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck (Hypertonie), Asthma und funktionelle Darmerkrankungen. Da diese Leiden oft durch chronischen Stress im Beruf verschlimmert werden, stellt das Training eine effektive präventive und therapeutische Maßnahme dar, um die allgemeine Gesundheit zu verbessern. [Stetter & Kupper]
Weiterhin belegen Studien die positive Wirkung bei Schlafstörungen. Eine prospektive Kohortenstudie hat gezeigt, dass autogenes Training die Schlafmuster bei Patient*innen mit chronischen Erkrankungen signifikant verbessert. Besserer Schlaf führt direkt zu einer gesteigerten Konzentrationsfähigkeit und mentalen Klarheit während des Arbeitstages. Gleichzeitig konnten in der Studie auch Symptome von Angst und Depression reduziert werden. [Bowden]
In einer Dissertation der Universität Regensburg wurde die Wirksamkeit bei der Blutdruckregulation bestätigt. Langfristig konnte durch autogenes Training eine stabile Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks erreicht werden. Wenn Mitarbeiter*innen lernen, ihren Blutdruck durch Entspannung zu regulieren, können sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. [Bregenzer] Zudem zeigte eine Übersichtsarbeit, dass autogenes Training bei chronischen Schmerzen eine signifikante Linderung bewirkt, mit einer mittleren Effektstärke von 0,58 (Hedges' g) im Vergleich zu keiner Behandlung. [Klarpsy.de]
Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung (PMR) und Achtsamkeitsmeditation sind anerkannte Verfahren zur Stressreduktion, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrem Ansatz und Wirkmechanismus. Die Wahl der Methode hängt von den individuellen Vorlieben und Zielen der anwendenden Person ab.
Das autogene Training ist eine kognitiv-suggestive Methode. Der Entspannungszustand wird passiv durch mentale Vorstellungskraft und formelhafte Sätze (z. B. "Der Arm ist schwer") herbeigeführt. Der Fokus liegt auf der Beeinflussung des vegetativen Nervensystems von innen heraus. Im Gegensatz dazu ist die Progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobson eine aktiv-physiologische Technik. Hierbei werden einzelne Muskelgruppen gezielt für einige Sekunden angespannt und anschließend abrupt entspannt. Der Entspannungseffekt resultiert aus der bewussten Wahrnehmung des Kontrasts zwischen Anspannung und Entspannung.
Die Achtsamkeitsmeditation verfolgt wiederum einen anderen Ansatz. Hier geht es nicht primär darum, einen bestimmten Zustand wie Entspannung aktiv herbeizuführen. Stattdessen wird eine nicht-wertende, akzeptierende Haltung gegenüber allen aufkommenden Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen trainiert. Der Fokus liegt auf der Beobachtung des gegenwärtigen Moments, oft verankert durch die Wahrnehmung des Atems. Während autogenes Training und PMR auf die Veränderung des physiologischen Zustands abzielen, kultiviert Meditation eine veränderte geistige Haltung.
Die folgende Tabelle fasst die zentralen Unterschiede zusammen:
Merkmal | Autogenes Training | Progressive Muskelentspannung (PMR) | Achtsamkeitsmeditation |
---|---|---|---|
Grundprinzip | Kognitiv, autosuggestiv (passiv) | Physisch, An- und Entspannung (aktiv) | Mental, beobachtend (nicht-wertend) |
Fokus | Mentale Formeln (Schwere, Wärme etc.) | Körperliche Empfindung von Muskelspannung | Beobachtung von Atem, Gedanken, Gefühlen |
Ziel | Herbeiführen tiefer körperlicher Entspannung | Reduktion muskulärer Verspannungen | Akzeptanz des gegenwärtigen Moments, geistige Klarheit |
Ideal für | Personen mit gutem Vorstellungsvermögen | Personen, die körperliche Aktivität bevorzugen | Personen, die eine veränderte Geisteshaltung anstreben |
Die Grundlagen des autogenen Trainings können in einem zertifizierten Kurs, der typischerweise acht bis zehn Wochen dauert, erlernt werden. Um die Methode jedoch selbstständig und zuverlässig in Stresssituationen anwenden zu können, ist eine regelmäßige Praxis über mehrere Monate erforderlich, damit sich die Wirkung nachhaltig verfestigt.
Ja, bei bestimmten psychischen Erkrankungen ist Vorsicht geboten. Insbesondere bei akuten Psychosen (z. B. Schizophrenie) oder schweren depressiven Episoden kann die tiefe Entspannung zu einer Verschlechterung der Symptome führen. Eine Anwendung sollte hier nur nach Rücksprache mit einem/einer behandelnden Arzt*Ärztin oder Psychotherapeut*in erfolgen. [Stetter & Kupper]
Ja, die meisten gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen oder übernehmen die Kosten für zertifizierte Präventionskurse zum autogenen Training. Voraussetzung ist, dass der/die Kursleiter*in über eine anerkannte Qualifikation verfügt. Die Höhe der Erstattung variiert, weshalb eine vorherige Anfrage bei der eigenen Krankenkasse empfehlenswert ist.
Ja, autogenes Training gilt als wirksame Methode zur Linderung von Spannungskopfschmerzen. Die Übungen, insbesondere die Stirnkühl-Formel ("Die Stirn ist angenehm kühl"), können helfen, die verkrampfte Muskulatur im Kopf- und Nackenbereich zu entspannen und die Durchblutung zu regulieren, was die Schmerzintensität reduziert.
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